IW: US-Strafzölle würden Wirtschaftsleistung mindern
Die ursprünglich angekündigten US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China würden nach Einschätzung von IW-Wirtschaftsforschern auch die deutsche Wirtschaft negativ beeinflussen. Falls die jüngst wieder ausgesetzten zusätzlichen Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada doch eingeführt werden, erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) für 2026 eine um rund 0,4 Prozent geringere deutsche Wirtschaftsleistung. Zu diesem Ergebnis kommt eine IW-Simulation, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorliegt. Grundlage der Modellrechnungen waren Daten des Beratungsunternehmens Oxford Economics.
US-Präsident Donald Trump hatte zusätzliche Zölle von 25 Prozent
auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada und von 10 Prozent für Einfuhren aus China angeordnet. Nach Zugeständnissen vor allem bei der Grenzsicherung verschob er die Handelsbeschränkungen gegen Mexiko und Kanada für mindestens 30 Tage. Eine solche Einigung mit China gab es bislang nicht. Die Volksrepublik kündigte Gegenzölle und Maßnahmen gegen amerikanische Unternehmen an.
IW: Deutschland wäre indirekt betroffen
Von den ursprünglich geplanten Zöllen wäre Deutschland indirekt betroffen, so das IW. „Zwar mögen deutsche Exporteure vereinzelt von Umlenkungseffekten profitieren, wenn ihre Produkte US-Importe aus Kanada, Mexiko oder China ersetzen, die unter den neuen Zöllen leiden“, heißt es in der Studie. Doch insgesamt sei mit negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft zu rechnen.
So würden etwa deutsche Vorprodukte in den drei Ländern weiterverarbeitet und in die USA verkauft. Insgesamt hängen rund 12,5 Milliarden Euro der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung an den Exporten dieser drei Länder in die USA. Auch dürfte der Zollkonflikt nach Einschätzung des IW das Wachstum der betroffenen Länder teils deutlich bremsen und somit auch ihre Nachfrage nach deutschen Produkten mindern. Überdies erhöhe der Handelskonflikt die globale wirtschaftspolitische Unsicherheit.