Die Verbraucherpreise in den USA fielen im Juni um 0,1 %, womit der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich von 3,3 % auf 3,0 % sank (das langsamste Tempo seit Juni 2023). Die Kernpreise stiegen um 0,1 % gegenüber Mai 2024 und um 3,3 % gegenüber Juni letzten Jahres. Der Bericht reiht sich in eine Reihe ermutigender Daten der letzten Zeit ein und wird unserer Meinung nach die Zuversicht der Fed stärken, in naher Zukunft mit Zinssenkungen zu beginnen.
Die Energiepreise fielen im Juni um 2 %, angeführt von einem starken Rückgang der Benzinpreise. Auch die Preise für Kerngüter gaben nach und lagen um 1,8 % niedriger als vor einem Jahr. Energie und Kerngüter tragen weiterhin zur Disinflation bei.
Gute Nachrichten gab es auch für die „hartnäckigen“ Kategorien der Kerndienstleistungen. Die Inflation bei Wohnungen, die allerdings nach wie vor hartnäckig hoch ist, stieg im Juni nur um 0,2 % und erreichte damit den niedrigsten Wert seit Februar 2022, und wir gehen davon aus, dass sich die Preise für Wohnungen in den kommenden Monaten weiter abschwächen werden, da diese Messgröße in der Regel hinter den privaten Mietpreisen zurückbleibt.
Unterdessen fielen die Preise für Transportdienstleistungen im Juni um 0,5 %, und das Wachstum der Preise für medizinische Dienstleistungen schwächte sich ab und erreichte mit einem Anstieg von 0,2 % die niedrigste Rate seit Februar 2024. Hartnäckige Kerndienstleistungskategorien setzen ihren langsamen Abwärtstrend fort.
MOMENTUM IST ERMUTIGEND FÜR DIE FED
Die Fed beobachtet die annualisierten 3-Monats- und 6-Monats-Inflationsraten als Konjunkturindikatoren genau.
Die annualisierte 3-Monats-Gesamtinflationsrate liegt derzeit bei knapp über 1 % und die 6-Monats-Messung bei unter 3 %. Beide Werte liegen auf dem niedrigsten Stand seit 2020. Die annualisierte 3-Monats-Kerninflationsrate ist ebenfalls ermutigend und liegt bei knapp über 2 %, dem niedrigsten Stand seit 2021.
Wir gehen davon aus, dass diese Dynamik für die Fed besonders ermutigend ist, da sie einen weiteren Beweis dafür liefert, dass sich die Inflation nun auf einem nachhaltigen Pfad in Richtung ihres 2 %-Ziels befindet. In Verbindung mit den Anzeichen für eine Abkühlung am Arbeitsmarkt halten wir ein bis zwei Zinssenkungen in diesem Jahr für ein vernünftiges Basisszenario. Insgesamt gehen wir davon aus, dass dieses Makrobild für festverzinsliche Anlageklassen förderlich sein wird.