Bezüglich der für 2023 von vielen Seiten erwarteten Rezession hat sich eine deutliche Verbesserung ergeben, die Wahrscheinlichkeit musste kontinuierlich nach unten korrigiert werden. Trotz dieser positiven Anpassungen halten wir die Rezessionswahrscheinlichkeit nach wie vor für zu hoch, insbesondere in den USA, wo der aktuelle Zyklus eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufweist. Diese Einschätzung beruht auf der Beobachtung, dass die US-Wirtschaft robust erscheint und sich gegenüber den potenziellen Auslösern einer Rezession als widerstandsfähig erweist. Unsere aktuellen Prognosen für die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession innerhalb eines Jahres liegen eher im Bereich von 15-20 %.
Rezessionen und US-Wahljahre
„Im Jahr 2024 befinden wir uns im vierten Jahr des Präsidentschaftswahlzyklus in den USA“, sagt von Maurizio Porfiri, CIO bei CAT Financial Products. Ein genauer historischer Rückblick auf vergangene Wahljahre zeigt, dass negative Performances in dieser besonderen Phase äußerst selten waren. Rezessionen, die mit einem Wahljahr zusammenfallen, gab es in der Geschichte nur viermal: 1932, 1980, 2008 und zuletzt 2020. Was diese Beobachtungen noch bemerkenswerter macht, ist die noch seltenere Kombination einer negativen Rendite in einem Wahljahr mit einer Rezession. Diese besondere Konstellation trat nur zweimal auf, nämlich 1932 und 2008.
Diese technische Evidenz unterstreicht die außergewöhnliche Seltenheit eines negativen Wirtschaftsszenarios in einem Wahljahr. Die historischen Daten bieten somit eine gewisse Beruhigung und unterstützen einen positiven Ausblick auf das Jahr 2024. Auch wenn vergangene Trends keine exakte Vorhersage für die Zukunft darstellen, so liefern sie doch Hinweise auf eine generelle Stabilität in Wahljahren. Diese Stabilität könnte darauf hindeuten, dass wirtschaftliche Unsicherheit und Rezessionen in Wahljahren eher die Ausnahme als die Regel sind.
Börsentrends in Wahljahren: Historie, Parteiführung und Ausblick 2024
Die historische Performance des S&P 500 in Wahljahren, insbesondere seit 1928, ist durchweg positiv. Unabhängig davon, ob Demokraten oder Republikaner an der Macht sind, beträgt die durchschnittliche Performance +7,73 %. Betrachtet man jedoch nur die Perioden unter republikanischer Führung, so steigt die durchschnittliche Performance auf +12,11 %. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Finanzmärkte in Wahljahren generell positiv reagieren, wobei die republikanische Führung einen zusätzlichen positiven Impuls geben kann.
Interessant ist, dass diese positive Performance oft von einer schwachen Performance in der ersten Jahreshälfte begleitet wird, gefolgt von einem starken Sommer und Spannungen in den Monaten vor der Wahl. Dieses Muster könnte auf Unsicherheiten und Wahlkampfthemen zurückzuführen sein, die die Märkte beeinflussen.
Für 2024 erwarten wir ein ähnliches Szenario. Ausgehend von historischen Trends ist ein moderater Start zu erwarten, gefolgt von einem stärkeren Sommer und möglichen Spannungen vor den Wahlen. Die Märkte könnten auf politische Entwicklungen und Wahlkampfthemen reagieren, und Anleger sollten sich auf mögliche Unsicherheiten einstellen.