In den USA ist die weltgrößte Kryptobörse Binance von der Aufsichtsbehörde SEC verklagt worden. Manche Kunden fühlen sich nun verunsichert. Wir erklären Euch, was die SEC Klage wirklich für deutsche Nutzer bedeutet.
Der breit angelegte Feldzug der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Kryptoindustrie ist derzeit das Thema Nummer Eins für Anleger in Bitcoin und Co.. Durch die Klage der SEC auch gegen Binance, immerhin die weltgrößte Kryptobörse, zweifeln manche Kunden an der Handelsplattform. Doch in Wirklichkeit ist die Situation für Binance Kunden mit Wohnsitz in Europa weit weniger dramatisch als bisweilen behauptet. Denn zuallererst ist festzuhalten: Die Klage der SEC richtet sich hauptsächlich gegen den US-Ableger von Binance, der als Binance.us eine separate Firma darstellt. Zudem hat die SEC zwar weitreichende Machtbefugnisse in den USA, aber diese enden an den Landesgrenzen.
Binance International arbeitet in der EU mit Lizenzen aus Frankreich, Italien, Litauen und anderen Mitgliedsstaaten. Die EU hat im April ein umfangreiches Gesetzespaket (MiCA) für die Kryptoindustrie beschlossen und damit unterstrichen, dass man Kryptowährungen nicht verbieten will, sondern maßvoll regulieren. Im Vergleich zum Kurs der SEC ist dies ein grundlegender Unterschied und die Position der EU beinhaltet auch ausdrücklich lizenzierte Kryptobörsen wie Binance. Du als Kunde bei Binance bewegst Dich also in einem völlig legalen Umfeld.
Binance bei finanzieller Transparenz vorbildlich
Seit der Insolvenz der US-Kryptobörse FTX im November 2022 befürchten Anleger, dass ein weiterer großer Marktteilnehmer in finanzielle Schieflage kommen könnte, wenn plötzlich viele Kunden auf einmal ihre Gelder abziehen wollen (“bankrun”). Binance allerdings ist Vorreiter beim Nachweis seiner Reserven und veröffentlicht diese unter dem Stichwort “Proof of Reserve” tagesaktuell. Du kannst dies etwa beim unabhängigen Institut Nansen hier nachvollziehen oder beim Datendienst CoinMarketCap hier. Dieser “Proof of Reserve” beruht auf öffentlich einsehbaren Blockchain-Daten uns ist insofern nicht manipulierbar. Aktuell liegen bei Binance rund 55 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen.
Über Binance wird momentan von unseriösen Quellen behauptet, dass ein “bankrun” bereits begonnen hätte. Doch auch hier zeigen die Daten etwa von Nansen eindeutig: Die Einlagen bei Binance sind seit der SEC Klage weitgehend unverändert geblieben, an manchen Tagen wird mehr Geld abgehoben und an anderen Tagen mehr eingezahlt. Die Gesamtbilanz von Binance International blieb so mehr oder weniger gleich mit der vor den Schwierigkeiten in den USA. Binance CEO Changpeng Zhao erinnerte dieser Tage per Twitter zurecht an die Situation im November 2022 nach dem FTX Crash, als man plötzlich 7 Milliarden US-Dollar Abhebungen an einem Tag verarbeiten musste und dies ohne Problem bewältigte. Eine Zahlungsunfähigkeit von Binance International ist also nach den vorliegenden Informationen nicht zu befürchten.
Fazit: Binance ist solide aufgestellt – SEC Klage für deutsche Kunden kein Grund zur Besorgnis
Wenn Du also auf irgendwelchen Clickbait-Portalen oder bei dubiosen Twitter-Quellen liest, dass Binance vor einem Zusammenbruch steht, ist dies schlicht und einfach unwahr. Die juristischen Probleme von Binance.us sind auf die USA eingegrenzt und betreffen internationale Kunden nicht. Die Angebote, die Binance deutschen Kunden neben dem Spot-Handel macht, sind rechtlich gedeckt, also auch Staking, Launchpad und ähnliche Services. Was Binance in Deutschland schon seit geraumer Zeit nicht mehr anbietet, ist der Handel mit Bitcoin Futures und anderen Krypto Derivaten. Ausweichmöglichkeiten für diese Sparte gibt es bei OKX. Generell ist Binance nicht zufällig der Marktführer unter den Kryptobörsen und auch für uns selbst häufig die erste Wahl, weil die schiere Größe der Handelsvolumen faire Preisbildung garantieren. Guthaben in Bitcoin und Co. lagert ihr sowieso am sichersten auf einer Hardware Wallet, solange ihr gerade nicht mit ihnen aktiv handeln wollt.