Vermögensverwaltung: Was spricht für oder gegen einen Finanzportfolioverwalter?

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass Vermögen anzuhäufen das schwierigste Unterfangen ist. Das stimmt zwar in gewisser Weise, lässt aber auch außer Acht, dass Vermögen zu halten und zu mehren ebenso schwierig sein kann. Es gäbe nicht so viele Berichte über Vermögensverlust, wenn es ein leichtes wäre, Vermögen zu behalten.

Da kommen Vermögensverwalter ins Spiel. Sie sind darauf spezialisiert, das Geld anderer Menschen sinnvoll anzulegen. Es gibt aber nicht den einen Vermögensverwalter, es gibt viele verschiedenen Typen. Deshalb ist auch nicht immer sofort klar, ob man sich für oder gegen eine Vermögensverwaltung entscheiden sollte.

In diesen Situationen geht es kaum ohne Vermögensverwalter

Ein Grund dafür, dass viele Menschen nicht auf einen Experten für Finanzportfolios setzen, ist eigenes Wissen. Wer sein Vermögen selbst in der Finanzbranche gemacht hat, der bringt natürlich ein wenig Expertise mit. So traut man sich vielleicht zu, das Vermögen selbst zu verwalten.

Aber nicht jeder Mensch hat sein Vermögen mit Finanzgeschäften gemacht. Es gibt viele andere Wege zu Geld zu kommen (wie z. B. der Aufbau eines Unternehmens oder eine Erbschaft). Manchmal ist Vermögensverwaltung einfach nicht abzuwenden. In diesen Fällen gibt es meist nicht das nötige Wissen und nicht die nötige Erfahrung, um größere Geldmengen sinnvoll zu verwalten. Dann ist externe Hilfe in Form eines Vermögensberaters oder Vermögensverwalters wirklich dringend nötig.

Der andere typische Anlass ist ein Zeitmangel. Um sein Vermögen sinnvoll zu mehren, müssen viele Mikroentscheidungen getroffen werden. Man muss immer auf dem neuesten Stand sein – oder Einbußen in Kauf nehmen. Wer diese Zeit nicht mitbringt, der ist mit einem erfahrenen Vermögensverwalter besser bedient.

Das macht die Vermögensverwaltung weniger attraktiv

Nicht immer muss externe Hilfe bei der Vermögensverwaltung angenommen werden – und manchmal geht das auch gar nicht. Die besten Vermögensverwalter in Deutschland und der Welt nehmen nicht jeden Kunden an. Meist gibt es eine Mindestanlage im sechsstelligen Bereich. Wer weniger anlegt, muss also auf Alternativen setzen. Hier kann die Qualitätseinschätzung wiederum etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Gebühren sind ein weiterer Grund, weshalb Menschen einen Vermögensverwalter ablehnen. Einige Dienstleister verlangen bis zu 2 Prozent Provision. Diese Provision kann sich natürlich lohnen, wenn gute Arbeit geleistet wird. Aber wer selbst Ahnung vom Finanz- und Anlagemarkt hat, der wird vielleicht etwas kritischer auf die Provision schauen. Natürlich gilt das sowieso, wenn man selbst großes Interesse am Anlagemarkt hat und somit gerne Entscheidungen trifft. Da ist ebenfalls kein Bedarf für einen Dienstleister zu erwarten.

Qualitätskriterien beachten und eine gute Wahl treffen

Das eigene Vermögen komplett selbst zu verwalten, ist nicht immer die Ideallösung. Nur wer Zeit und Erfahrung hat, sollte sich dies zutrauen. Sonst kann das Vermögen nach und nach schrumpfen. Wäre Vermögensverwaltung einfach, gäbe es nicht so viele Anbieter auf dem Markt. Aber was unterscheidet die guten von den schlechten Vermögensverwaltern?

Zum einen müssen natürlich die fachlichen Qualifikationen stimmen. Die Zugangsbeschränkungen für den Job als Vermögensverwalter sind nämlich ziemlich schwach. Theoretisch kann sich jeder einen Namen machen. Die BaFin hat daher unter anderem die Möglichkeit geschaffen, sich als Vermögensverwalter lizensieren zu lassen. Hinzu kommt natürlich, dass in größeren Unternehmen jeder einzelne Mitarbeiter fachliche Qualifikationen im Bereich Finanzverwaltung nachweisen können sollte.

Kompetenzen sind aber nicht immer ausreichend, um sich für einen Dienstleister zu entscheiden. So muss auch Vertrauen herrschen. Immerhin geht es meist um hohe Summen. Damit ein Vermögensverwalter sein Geld wirklich wert ist, muss er auch entsprechende Leistungen anbieten. Das heißt, es wird ein individuelles Angebot erstellt. Die Entscheidungen orientieren sich immer am Kundenwunsch und an den Kundenzielen. Wie viel Handlungsspielraum der Vermögensverwalter hat, sollte klar geregelt sein. Möchte man dies ändern, muss die Option bestehen, wieder selbst mehr einzugreifen. Flexibilität ist wichtig.

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