In einem unerwartet restriktiven Schritt passte die US-Notenbank (Fed) ihre Erwartungen an die zukünftigen Leitzinsen auf ihrer Sitzung im Juni 2021 an. Im Median rechnen die Fed-Teilnehmer nun mit zwei Zinserhöhungen bis Ende 2023. Da sieben von achtzehn Vertretern eine Anhebung im Jahr 2022 befürworten, tendieren die Risiken zu einer noch schnelleren Zinsstraffung, als der Median derzeit vermuten lässt. Die Märkte reagierten auf die Ankündigung mit einem leichten Rückgang der Aktienkurse, während die Renditen von Staatsanleihen zulegten. Alle Aufmerksamkeit richtet sich nun auf Jackson Hole und die September-Sitzung. Die Frage ist, ob diese neue falkenhafte Tendenz auch zu einer Beschleunigung des Tapering-Zeitplans führt, obwohl wir derzeit noch erwarten, dass die Anleihenkäufe ab Anfang 2022 reduziert werden.