Deutschland gilt als Land der Sparer. Traditionell sollte das Geld sicher angelegt sein, die Rendite spielte dabei häufig eine untergeordnete Rolle. Und so ist es keine Überraschung, dass die Deutschen lange Vorbehalte gegen die Börse hatten.
Minuszinsen aus Sparkonten verlangen nach neuen Lösungen
Mit der Finanzkrise 2008/2009 änderte sich der Rahmen. Konnten Sparer bis zu diesem Ereignis durch Zinsen zumindest den Wertverlust durch Inflation ausgleichen, war dies nun nicht mehr möglich. Die Notenbanken schafften die Zinsen einfach ab. Die Europäische Zentralbank führte sogar negative Zinsen ein. Nun erlitt das Gesparte nicht nur durch Inflation Wertverluste. Sparer sollten eine Strafe zahlen, wenn sie Geld anlegen.
Eine Besserung ist nicht in Sicht, denn die Notenbanken sind seit damals permanent im Krisenmodus. Alternativen zum Sparbuch mussten also her. Die Banken hatten Produkte, die etwas mehr Rendite versprachen. Mehr als ein Inflationsausgleich war allerdings nicht zu machen. Generell gibt es viele Anlagemöglichkeiten, um zu investieren. Blickt man auf die Kursentwicklung des deutschen Aktienindex Dax, versprechen Aktien eine hohe Rendite. Wichtig ist jedoch, dass Anleger eine Durststrecke wegstecken können, denn die Wertsteigerungen erfolgen nicht immer linear. Krisen könnten den Kurs fallen lassen. Wichtig ist es nicht auf ein Unternehmen zu setzen, sondern zu diversifizieren. Dies gilt auch für andere Anlageklassen, zu denen auch Anleihen, Währungen oder in Kryptowährungen gehören.
Online-Trading-Plattformen liberalisieren den Handel
Mit Online Trading können Anleger heute ihr Vermögen selbst verwalten und steigern. Mit dem nötigen Wissen und Geschick lassen sich Renditen erzielen, die deutlich über der Inflation liegen. Viele Online-Plattformen bieten für die entsprechende Bildung Tutorials an, die Neulingen ein Verständnis für den Handel geben. Zahlreiche Buchautoren und Analysten erklären die Marktmechanismen, sodass jeder in der Lage ist, seine Erfolgsstrategie zu finden.
Der Onlinehandel funktioniert dabei nicht viel anders als der Handel einer Großbank. Der Trader, also der Anleger, setzt eine Order auf den Kauf einer Aktie. Wer eine Aktie kaufen möchte, benötigt jemanden, der diese Aktie gerade verkaufen will. Die Suche nach dieser Gegenpartei übernimmt der Broker, der auch das Onlineportal betreibt. Die Suche erfolgt an der Börse, der Broker ist die Verbindung zwischen Anleger und Börse. Ist ein Verkäufer gefunden, wird das Geschäft abgeschlossen. Die ganze Prozedur dauert normalerweise nicht viel länger als ein paar Millisekunden.
Hebel bringen große Renditechancen, aber auch Risiken
Das Online Trading brachte Anlegern einen weiteren Vorteil. Noch nie konnten sie mehr Geld investieren, als sie selbst zur Verfügung hatten. Möglich macht dies der Hebel, mit denen Trader ihre Investitionssumme vervielfachen können. Mit einem Hebel 100 bewegen Investoren das hundertfache ihres eigenen Kapitals. Nehmen wir an, der Kunde möchte gern 100.000 Euro kaufen, weil er an einen steigenden Kurs zum US-Dollar glaubt. Er besitzt aber nur 1.000 Euro. In diesem Fall nimmt der Broker die 1.000 Euro als Pfand und führt den Trade mit 100.000 Euro für seinen Kunden aus. Der Gewinn wird dem Kunden abzüglich einer kleinen Kostenpauschale gutgeschrieben.
Bewegt sich der Kurs in die entgegengesetzte Richtung, verliert der Anleger Geld. Dies kann bis zum kompletten Verlust der Investition führen. Das Risiko steigt mit der Höhe des Hebels. Um keinen Totalverlust des Vermögens zu erleiden, ist deshalb ein verantwortungsbewusstes Risikomanagement nötig. Wer dies beherrscht, kann mit dem Online Trading auch ein kleines Vermögen beachtlich steigern.