Innerhalb der letzten 10 Jahre stieg der in Deutschland erzielte Nettoumsatz der Top 100 Online-Shops von 13,9 auf 37,5 Milliarden Euro. Im selben Zeitraum schlossen mehr und mehr Einzelhändler ihre Pforten. Bei besagtem Zeitraum schlägt der Rückgang mit 9,8 Prozent zu Buche. Wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht, verstärkt die Corona-Krise den ohnehin schon in Gang gesetzten Trend.
Im Angesicht der Pandemie befürchteten auch zahlreiche Online-Händler Bestellrückgänge. Allerdings zu unrecht, wie es scheint. So wurden im April, als bereits zahlreiche Einschränkungen das öffentliche Leben bestimmten, 90 Prozent mehr Pakete versendet, als Anfang März. Auch nachdem der Lockdown gelockert wurde, kehrte sich dies nicht um. „Obwohl seit Juli alle Läden wieder geöffnet haben, verlassen sich viele Verbraucher weiter auf die belastbaren Lieferstrukturen des Online- und Versandhandels„, wie E-Commerce-Experte Christoph Wenk-Fischer konstatiert.
Im dritten Quartal erzielten die Online-Versandhändler 13,3 Prozent höhere Umsätze, als im Vorjahresquartal. Von 2018 auf 2019 betrug die Zuwachsrate lediglich 11,6 Prozent.
Platzhirsch Amazon
Wie die Infografik aufzeigt, ist Amazon nach wie vor der mit Abstand umsatzstärkste Online-Händler. Der Konzern erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 10,49 Milliarden Euro – lediglich in Deutschland, wohlgemerkt. Auf dem zweiten Platz landet OTTO, gefolgt von Zalando. Auch die Entwicklung des Amazon Prime Days führt die Erfolgsgeschichte des Unternehmens vor Augen. An diesem wartet der Online-Händler mit Rabattaktionen auf. So erzielte Amazon im vergangenen Jahr an einem einzigen Tag einen Umsatz in Höhe von 7,2 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2015 waren es noch 0,9 Milliarden Dollar.
Die Bundesrepublik ist für Amazon der zweitwichtigste Absatzmarkt. Das Unternehmen erwirtschaftet hier 8 Prozent des Gesamtumsatzes. Ein Bärenanteil wird mit 69 Prozent allerdings nach wie vor in den Vereinigten Staaten von Amerika generiert.