Jeder Europäer steckte 2018 im Schnitt rund 2.160 Euro in Versicherungsverträge. Die Bundesbürger investierten mit etwa 2.450 rund ein Achtel mehr (Platz zehn). An der Spitze liegt die Schweiz mit über 6.050 Euro. Die Versicherungs-Durchdringung (Versicherungsausgaben in Relation zum Bruttoinlandsprodukt) beträgt europaweit 4,9 Prozent. Deutschland belegt mit 6,0 Prozent Position neun. Spitzenreiter ist Großbritannien. Dies zeigen kürzlich von Insurance Europe veröffentlichte Zahlen.
Im Geschäftsjahr 2018 sammelte die europäische Versicherungswirtschaft über 1,3 Billionen Euro an gebuchten Bruttoprämien ein. Nach Angaben von Insurance Europe sind dies über sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor (VersicherungsJournal 18.8.2020). Berücksichtigt sind die Daten von 32 europäischen Mitgliedsländern.
Asien verteidigt Spitzenplatz
Global gesehen ging es den Angaben zufolge „nur“ um 4,8 Prozent aufwärts. Dabei wuchsen der nordamerikanische Markt mit 5,1 Prozent leicht über- und der asiatische mit 4,2 Prozent leicht unterdurchschnittlich.
In der Folge erhöhte Europa seinen Anteil am weltweiten Prämienaufkommen von 31,2 auf 31,6 Prozent und liegt damit weiter vor Nordamerika. Dort stieg der Anteil von 30,7 auf 30,8 Prozent. Asien konnte die zwei Jahre zuvor übernommene Spitzenposition (8.3.2018) zwar verteidigen. Der Vorsprung auf Europa reduzierte sich aber von 1,2 auf 0,8 Prozentpunkte.
Pro-Kopf-Ausgaben: Deutschland an zehnter Stelle
Wie aus dem Datenmaterial von Insurance Europe weiter hervorgeht, wurden 2018 im Schnitt 2.163 (2017: 2.043) Euro pro Kopf für Versicherungen ausgegeben. Deutschland liegt mit 2.452 (2.400) Euro Ausgaben für Versicherungspolicen pro Bundesbürger (VersicherungsJournal 13.9.2017) zwar um über ein Achtel über dem kontinentalen Durchschnitt.
Allerdings kommt die Bundesrepublik nur auf den zehnten Rang im Vergleich der Mitgliedsländer des Versichererverbandes. Schlusslicht ist die Türkei mit 111 Euro. An der Spitze liegt die Schweiz mit über 6.050 Euro. Dahinter folgen Dänemark und Großbritannien mit jeweils über 5.000 Euro.
Auch in Frankreich investierten die Bürger mit über 3.200 Euro deutlich mehr in Versicherungspolicen als die Einwohner hierzulande. Für Italien, neben Großbritannien, Deutschland und Italien der vierte große Markt auf diesem Kontinent, werden unterdurchschnittliche Pro-Kopf-Ausgaben von rund 2.230 Euro ausgewiesen.
Für die Briten errechnet sich eine Steigerung um ein Siebtel. Die Italiener und Franzosen gaben jeweils über drei Prozent mehr aus als im Jahr zuvor (5.3.2019), die Bundesbürger 2,2 Prozent.
Riesige Unterschiede bei der Versicherungs-Durchdringung
Die durchschnittliche Versicherungs-Durchdringung – also das Prämienvolumen in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – ist europaweit im Berichtsjahr mit 4,9 Prozent konstant geblieben.
Für Deutschland wird ein Wert von 6,0 (2017: 6,1) Prozent ausgewiesen. Acht Länder – allen voran Großbritannien mit 14,3 Prozent – kommen auf höhere Quoten. Auf den niedrigsten kommt Lettland mit 0,9 Prozent.