Ein kleines oder mittelständisches Unternehmen zu führen bedeutet heutzutage, permanent möglichst kosteneffizient zu arbeiten und den Verwaltungsapparat kleinzuhalten. Nicht nur vor dem Hintergrund, konkurrenzfähig zu bleiben, sondern auch, weil zahlreiche Fachkräfte fehlen. Ob in der Buchhaltung oder im laufenden Betrieb, immer mehr Aufgaben müssen von immer weniger Mitarbeitern ausgeführt werden. Dies ist zudem eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle: Wer nicht gelernt hat, mit Wirtschaftsfinanzen umzugehen, kann leicht Fehler machen.
Ein großer Kostenpunkt in der Verwaltung von kleinen und mittelständischen Unternehmen ist das Mahnwesen. Jeder Unternehmer weiß: Die Zahlungsmoral der Kunden ist sehr unterschiedlich – und kann in den meisten Fällen, nett umschrieben, als ausbaufähig bezeichnet werden. Bleiben wichtige Zahlungen aus, muss mit viel Aufwand versucht werden, die Zahlungen einzuholen. Nicht selten ist der Aufwand so groß, dass ab an einem gewissen Punkt der finanzielle Aufwand höher als die Rechnung ist. Die Folge: Es fehlen benötigte Finanzmittel für den Betrieb und die Entwicklung des Unternehmens und das Fortbestehen der Firma gerät in Gefahr.
Eine Lösung für dieses Dilemma kann für viele kleine und mittelständische Unternehmen das Full-Service-Factoring sein. Professionelle Factoring-Anbieter entlasten die KMU nicht nur finanziell und personell, sondern sorgen auch für eine nie dagewesene Planungssicherheit. Wie sinnvoll Factoring ist, zeigt, dass die Factoring-Branche seit Jahren stetig und stark wächst.
So funktioniert Factoring
Beim Factoring, auch Forderungsverkauf genannt, verkaufen Unternehmen (Kreditor) ihre offenen Forderungen, die sie an ihren Kunden (Debitor) gestellt haben, an einen Finanzdienstleister (Factor). Der Factor überweist dem Kreditor innerhalb von einem Werktag einen zuvor vertraglich festgelegten Anteil an der Forderung, in der Regel rund 90 Prozent. Der Factor nimmt nun Kontakt mit dem Debitor auf und holt die Zahlung von diesem ein. Der Debitor überweist die komplette offene Rechnungssumme schließlich an den Factor. Dieser überweist dem Kreditor nun, abzüglich Gebühren, den Rest der Forderungssumme.
Für den Kreditor ist das Factoring eine sehr wertvolle Dienstleistung, denn erstmals geht sofort nach der Erbringung einer Leistung das nahezu vollständige Honorar unmittelbar auf dem Unternehmenskonto ein. Damit lässt sich nicht nur der laufende Betrieb aufrechterhalten und das Personal entlohnen, sondern auch gezielt Investitionen anstoßen, da sicher mit dem Geld aus den Auftragsbüchern gerechnet werden kann.
Full-Service-Factoring, was ist das?
Factoring entledigt die kleinen und mittelständischen Unternehmen ihrer größten Sorge: fehlende Liquidität durch eine nachlässige Zahlungsmoral ihrer Kunden. Wer ein Full-Service-Factoring vereinbart, kann zudem signifikant Kosten einsparen. Full-Service-Factoring bedeutet, dass Kreditoren ihr gesamtes Mahn- und Inkassowesen vollständig an den Factor abtreten. Operativ bedeutet das, dass nur noch die Rechnungsstellung inhouse erfolgt, alle nachfolgenden Schritte übernimmt das Factoring-Unternehmen.
Die Kostenreduzierung ist enorm. Mitarbeiter, die für das Mahnwesen fachfremde Tätigkeiten übernommen haben, können nun mit voller Energie zurück an ihre alten Wirkungsstätten. Personell stark besetzte Finanzabteilungen können zudem auf ein administratives Minimum zurückgefahren werden oder die vorhandenen Experten machen sich beispielsweise auf die Suche nach spannenden Investitionsmöglichkeiten.
Factoring-Vorteile national und international
Wo Factoring national bereits für Planungssicherheit und Kostenreduzierung sorgt, spielt die Finanzdienstleistung im internationalen Business seine volle Stärke aus. Besonders bei grenzüberschreitenden Geschäften verkompliziert sich die Finanzkommunikation erheblich. Je nach Land unterscheidet sich die Zahlungsmoral teilweise erheblich – und ein fremdsprachiges Mahnwesen ist nicht nur zeitlich aufwändig, sondern auch finanziell.
Full-Service-Factoring im Exportgeschäft räumt für kleine und mittelständische Unternehmen sämtliche Hürden aus dem Weg. Export-Factoring funktioniert wie oben beschrieben, KMU erhalten unmittelbare Liquidität und können ihre Aktivitäten jenseits der eigenen Landesgrenzen weiter forcieren.