Trotz des drohenden Provisionsdeckels und Run-off-Debatten: Lebensversicherungen werden weiterhin stark nachgefragt und vermittelt. Welche Produkte derzeit dominieren und warum, zeigt eine neue Studie.
Die private Altersvorsorge nimmt, einer Umfrage zufolge, weiter großen Raum im Geschäft der Makler ein, wobei Fondspolicen mit Abstand dominieren. Quelle: BBG
Die privaten Altersvorsorge hat mit mancher Widrigkeit zu kämpfen, doch die Branche hat ihr Produktspektrum angepasst – weg von der alten Klassik hin zu Kapitalisierungsprodukten mit weniger Garantien. Das kommt bei Maklern überwiegend gut an, zeigt die Studie „Private Vorsorge 2019“, die die Meinung der Makler über Vorsorgeprodukte und -anbieter in vier verschiedenen Kategorien abgefragt hat. Die Studie stammt von der der BBG Betriebsberatung; 391 Makler und Mehrfachagenten haben sich beteiligt.
Zählt man biometrische Lebensversicherungen hinzu, hat die private Altersvorsorge bei den Maklern mit 27,1 Prozent des Geschäftsumfangs (Vorjahr: 26,1 Prozent) immer noch knapp die Nase vor dem privaten Schaden- und Unfallgeschäft mit 25,2 Prozent vorn (Vorjahr: 24 Prozent). In fünf Jahren dürfte dies nach Meinung der Makler immer noch so sein, mit jeweils leicht verringerten Anteilen (procontra berichtete). Hinzu kommt ja als Umsatzfeld noch die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die es derzeit auf 11,3 Prozent bringt (Vorjahr: 12,4 Prozent).
Fondspolicen mit Garantien dominieren
Wie schon im Vorjahr wurde wieder nach den Favoriten in den Kategorien „Klassisch/Klassik Plus“, „Indexpolicen“ und „Fondsgebunden“ gefragt, im letztgenannten Bereich unterteilt in „Fondsgebunden mit Garantien“ und „Fondsgebunden ohne Garantien“. Nahezu acht von zehn der für die Studie befragten Makler und Mehrfachagenten vermitteln demnach derzeit regelmäßig fondsgebundene Produkte mit Garantien an ihre Kunden (+4,6 Prozentpunkte).
Mehr als jeder Zweite gibt an, dass er diese Produktart im Moment in der Altersvorsorge am häufigsten vermittelt. Danach folgen Fondspolicen ohne Garantien (45,5 Prozent), indexgebundene Fondspolicen (27,6 Prozent; – 11,4 Punkte) und nach angelsächsischer Art gebaute With-Profit- sowie Unitised With-Profit-Produkte (25,3 Prozent) – siehe Grafik.
Klassische Lebensversicherungen und als „neue Klassik“ bezeichnete Policen mit zeitlich oder in der Fälligkeit eingeschränkter Garantie werden zusammen nur von 20 Prozent der Makler für ihre Kunden favorisiert. i-CPPI und CPPI Fondsprodukte (14,8 Prozent) und Variable Annuities (2,6 Prozent) spielen kaum eine Rolle.