Erspartes wird von Negativzinsen aufgefressen – was kann getan werden?

In den Medien kursieren dieser Tage viele News rund um Handelskriege und wie diese die Notenbanken an die Leine legen oder eben dem Strafzins für Spareinlagen. Doch wie ist Letzterer eigentlich entstanden? Denn über Jahrzehnte hinweg war das Prinzip des Sparens ganz einfach. Es wurde Geld bei einem Kreditinstitut einbezahlt. Beispielsweise auf ein Sparbuch oder aber auch ein Festgeldkonto. Für diese Einlage zahlte die betreffende Bank dann Zinsen. Deren Höhe wiederum ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Einer dieser Punkte ist jedoch der Leitzins der EZB, der Europäischen Zentralbank.

Dieser gibt den Zinssatz vor, den eine Bank bezahlen muss, wenn diese sich Geld von der EZB leihen möchte. Um die Wirtschaft in Europa anzukurbeln, wurde dieser Leitzins in den letzten Jahren immer wieder herabgesetzt. Der Hintergrund ist, dass mit niedrigen Zinsen mehr Investitionen über Kredite realisiert werden, da die Banken bessere Zinssätze anbieten können. Somit, so der Gedanke, soll die Wirtschaft nachhaltig angekurbelt werden. Finanzinstitute hingegen, die das Geld bei sich liegen lassen, mussten an die EZB Strafzinsen bezahlen. Die Banken wiederum haben im Regelfall jedoch nicht ausreichende Mengen an Eigenkapital, um die vergebenen Kredite zu refinanzieren. Daher geben diese den Negativzins an die Kunden weiter. Üblicherweise ist das in den vergangenen Jahrzehnten in Form von Erhöhungen der Kontoführungsgebühr gemacht worden. Doch auch einige Kreditinstitute verlangen einen Negativzins von Privatkunden, ab einer bestimmten Höhe der Spareinlage.

Was kann der Verbraucher gegen die Strafzinsen tun?

Grundsätzlich zeigen sich nach einer Umfrage rund die Hälfte aller Banken bereit, die Negativzinsen auf die Einlagen ihrer Privatkunden anzuwenden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zinsen so niedrig bleiben, wie sie es derzeit sind. Betroffen sind infolgedessen das Girokonto, das Festgeld- sowie das Tagesgeldkonto und das klassische Sparbuch.

Nun muss allerdings nicht alles Geld abgehoben und unter dem heimischen Kopfkissen versteckt werden. Auch wer die Gründe sich kein Haus zu kaufen, befolgt, hat einige Mechanismen in der Hand. So können Sie als Beispiel Ihr Girokonto kündigen und die Bank wechseln. Diese Option haben Sie immer, wenn Sie mit den Geschäftspraktiken oder anderen Dinge nicht einverstanden sind. Wie YouGov in einer Umfrage darstellt, sind mehr als 50 Prozent der Kunden zu diesem Schritt bereit. In diesem Kontext ist es natürlich von eminenter Wichtigkeit, dass Sie die anderen Finanzinstitute vergleichen. Es hilft Ihnen schließlich auch nicht, wenn Sie den Strafzins umgehen, dafür jedoch deutlich höhere Kosten in anderen Punkten tragen müssen.

Unter dem gleichen Gesichtspunkt gilt es, das Tagesgeldkonto sowie das Festgeldkonto zu überprüfen. Gerade bei Letzterem ist es wichtig, einen Blick auf die Laufzeit zu werfen. Denn vorher ist es der Bank nicht erlaubt, den Zinssatz einfach zu ändern. Anders ist das beim Tagesgeldkonto. Hier kann dieser jederzeit geändert werden.

Gibt es Alternativen?

Optionen, die nicht vom Negativzins betroffen sind, werden im Folgenden aufgeführte. Jedoch unterliegen diese Investitionen aufgrund der hohen Renditechance einem deutlich höheren Risiko. Dennoch sollen sie an dieser Stelle nicht fehlen:

Gold und Silber als Sachwert
Aktien
Fremdwährungskonto
ETFs
Schwarminvestitionen in Immobilien

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