In der Versicherer-Rangliste der FAZ nach den Beitragseinnahmen im Jahr 2018 ist die Allianz unverändert und weiter mit riesigem Vorsprung Spitzenreiter vor der Münchener Rück und der Talanx. Deutliche Unterschiede gab es bei der Prämienentwicklung der 25 größten Unternehmen der Branche.
Auch in diesem Jahr hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wieder ihre Rangliste der größten deutschen Versicherungskonzerne und -gesellschaften veröffentlicht. In der mittlerweile 61. Auflage der Beilage „Die 100 Größten“ in der Ausgabe vom 3. Juli werden die 25 nach Beitragseinnahmen größten hiesigen Versicherer aufgeführt.
Allianz an der Spitze
Spitzenreiter ist die Allianz SE mit Beitragseinnahmen in Höhe von über 130 Milliarden Euro. Da hierin auch das Bank- und Asset-Management-Geschäft enthalten ist, weicht der in der FAZ-Rangliste ausgewiesene Wert von den Angaben in anderen Untersuchungen (VersicherungsJournal 25.7.2017) deutlich nach oben ab.
An zweiter Stelle liegt die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) mit gut 49 Milliarden Euro. Dahinter folgen die Talanx AG mit fast 35 Milliarden Euro und der R+V-Konzern mit gut 16 Milliarden Euro.
Die Allianz Deutschland AG würde sich der FAZ-Auflistung zufolge mit fast 36,5 Milliarden Euro knapp vor der Talanx einreihen. Die Talanx-Tochter Hannover Rück SE (über 19 Milliarden Euro) ordnet sich mit gut einer Milliarde Euro Vorsprung vor der Ergo Group AG hinter die Talanx ein, liegt aber vor der R+V.
An fünfter bis siebter Stelle liegen die Generali Deutschland AG, die DebekaVersicherungsgruppe und die Axa Konzern AG, für die jeweils Beitragseinnahmen im zweistelligen Milliardenbereich ausgewiesen werden. Die Positionen acht und neun belegen die Versicherungskammer Bayern (VKB) mit über acht Milliarden Euro und die Huk-Coburg Versicherungsgruppe mit fast 7,7 Milliarden Euro Prämienaufkommen.
Zahlreiche Rangverschiebungen
Während es auf den ersten drei Plätzen keine Veränderungen gab, zog die R+V an der Generali vorbei auf die vierte Position. Dies dürfte vor allem auf die radikalen Restrukturierungs-Maßnahmen der Generali zurückzuführen sein (VersicherungsJournal 28.9.2017, 10.4.2019), wodurch die Umsätze um rund ein Siebtel zurückgingen (VersicherungsJournal 20.5.2019).
Rang 2019 (2018) | Gesellschaft | gehört zu | Bruttobeiträge in Mrd. Euro | Veränderung in % |
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* inklusive Erträge aus dem Bank- und Asset-Management-Geschäft; ** Gesamteinnahmen mit Bauspargeschäft; Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Juli 2019 | ||||
1 (1) | Allianz Group | *130,557 | +3,5 | |
2 (2) | Münchener-Rück-Gruppe | 49,064 | -0,1 | |
Allianz Deutschland AG | 1 | 36,443 | +4,5 | |
3 (3) | Talanx AG | 34,885 | +5,5 | |
Hannover Rück SE | 3 | 19,176 | +7,8 | |
Ergo Group AG | 2 | 17,778 | +1,3 | |
4 (5) | R+V-Konzern | 16,133 | +5,2 | |
5 (4) | Generali Deutschland AG | 13,577 | -15,2 | |
6 (6) | Debeka Versicherungs-gruppe | **13,103 | -0,3 | |
7 (7) | Axa Konzern AG | 10,738 | +0,6 | |
8 (8) | Versicherungs-kammer Bayern | 8,314 | +2,6 | |
9 (9) | Huk-Coburg Versicherungs-gruppe | 7,666 | +4,2 | |
10 (11) | Signal Iduna Gruppe | 5,739 | +0,9 |
Die SV Sparkassenversicherung Holding AG fiel nach einem Prämienrückgang um über drei Prozent auf 3,1 Milliarden Euro (VersicherungsJournal 2.5.2019) vom 18. auf den 21. Rang zurück. In der Folge und durch eine Beitragssteigerung von fast dreieinhalb Prozent kletterte die Provinzial Nordwest Holding AG wieder einen Platz nach oben auf Position 18 der Rangliste. Im Vorjahr war der öffentliche Versicherer von 15 auf 19 abgerutscht (VersicherungsJournal 4.7.2018).
Die DEVK Versicherungen finden sich nach einem von der Kompositversicherung getragenen Prämienplus von dreieinhalb Prozent (VersicherungsJournal 13.6.2019) an 19. (2017: 18.) Stelle wieder. Von 22 auf 20 nach oben ging es für die General Reinsurance AG, die um ein Fünftel zulegte. Da die VHV-Gruppe „nur“ um knapp vier Prozent zulegte, fiel sie vom 21. auf den 22. Rang zurück.
Ihre Positionen (zehn bis 15) aus dem Vorjahr verteidigten die Signal-Iduna-Gruppe , die Zurich Gruppe Deutschland, der Alte Leipziger – Hallesche Konzern, der Gothaer-Konzern, die Württembergischen Versicherungen und der Continentale Versicherungsverbund.
Generali mit dem größten Beitragsminus
Die größte Steigerung der Beitragseinnahmen unter den aufgelisteten Versicherern erzielte im vergangenen Jahr die General Reinsurance AG mit über 20 Prozent. Vergleichsweise hohe Zuwächse hatten mit jeweils um die fünf Prozent auch die Talanx, die R+V (VersicherungsJournal 11.4.2019) und die Württembergische (VersicherungsJournal 16.4.2019) zu verzeichnen.
Das größte Minus stand für die Generali Deutschland zu Buche, die als einziger Versicherer einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich hinzunehmen hatte. Die zweitgrößte Verminderung gab es beim SV-Konzern.