Oldtimer sind am seltensten in einen Haftpflichtschaden verwickelt, 16 bis unter 23 Jahre alte Personenkraftwagen am häufigsten. Letztere Gruppe kommt auch auf den höchsten Schadenbedarf und -durchschnitt. Dies geht aus der gemeinschaftlichen Kraftfahrt-Statistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft für 2017 hervor. Weitere Erkenntnisse: Fahrer bis 20 und ab 82 Jahren verursachen am häufigsten Unfälle. Der höchste Schadendurchschnitt wie auch -bedarf steht für die bis-18-Jährigen zu Buche.
In Deutschland sind rund 44 Millionen Personenkraftwagen (Wagniskennziffer (kurz: WKZ) 112) versichert. Mit denen wurden nach der „Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2017“ von Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) rund 2,8 Millionen Schäden verursacht.
Das Schadenvolumen betrug danach über 9,7 Milliarden Euro. Die Aufwendungen für die Schadenregulierung sind in der Statistik nicht enthalten.
Beamte sind die besseren, Flottenfahrzeuge die schlechteren Risiken
Mit Pkw werden statistisch gesehen 64 (2016: 65) Unfälle je 1.000 versicherte Fahrzeuge gebaut. Die durchschnittliche von den Haftpflichtversicherern zu zahlende Entschädigung liegt bei 3.451 (3.398) Euro, der Schadenbedarf bei 221 (220) Euro. Das Unfallgeschehen bei den Zweitwagen ist etwas ungünstiger für die Versicherer, das bei Flottenfahrzeugen deutlich (VersicherungsJournal 21.1.2019).
Klar günstiger sieht es hingegen bei der Tarifgruppe B aus, in der die Angehörigen des Öffentlichen Dienstes versichert sind. Blickt man auf die Typklassen, so fallen die Werte mit steigenden Klassen tendenziell immer ungünstiger aus (VersicherungsJournal 28.1.2019).
Wie das Fahrzeugalter das Schadengeschehen beeinflusst
In die Tarifkalkulation fließen zahlreiche weitere Merkmale ein, unter anderem auch das Fahrzeugalter bei Erwerb und das differenzierte Nutzeralter. So stufen viele Versicherer Neu- oder sehr junge Gebrauchtwagen in der Prämie günstiger ein als Fahrzeuge, die beim Erwerb schon viele Jahre alt waren.
Statistisch gesehen ist dies sinnvoll. Denn von den Autos, die beim Kauf jünger als drei Jahre waren, verursachten im vergangenen Jahr nur 58 einen Haftpflichtschaden. Bei den bei Erwerb 16 bis unter 23 Jahre alten Gefährten waren es 90 Unfälle je 1.000 versicherte Einheiten.
Bis drei Jahre alte Pkw, die mit 23 Millionen Fahrzeugen die größte Gruppe darstellen, kamen auf den niedrigsten Schadenbedarf von 191 (2016: 190) Euro. Für die 18 bis unter 23 Jahre alte Gefährte wird der höchste Wert von 366 (358) Euro ausgewiesen. Zwischen den Neu- und jungen Gebrauchtwagen und der Gruppe der Personenkraftwagen zwischen 18 und 23 Jahren steigen Schadenhäufigkeit und -bedarf ziemlich gleichmäßig an.
In letztgenannter Gruppe liegt der Schadendurchschnitt mit 4.070 Euro um fast ein Viertel über dem derjenigen Autos, die beim Kauf noch keine drei Jahre alt waren (3.283 Euro).
Sehr alte Autos verunfallen seltener
Von je 1.000 Fuhrwerken, die beim Kauf älter als 23 Jahre waren, verursachten unverändert 40 einen Unfall. Das ist mit rund 360.000 Einheiten nicht nur die kleinste, sondern sowohl von der Unfallbeteiligung als auch vom Schadenbedarf her (163 Euro) die günstigste Gruppe.