Führen Bargeldverbote auch zu Bargoldverboten ?

Der IWF hat im Frühjahr 2017 eine Empfehlung an Regierungen herausgegeben mit dem Titel „The Macroeconomics of De-Cashing”. Darin werden die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer Bargeldabschaffung auf Unternehmen und Privathaushalte beschrieben. Es wird zur Abschaffung des Bargeldes geraten, allerdings nur schrittweise, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern.

Deshalb sollten zunächst große Banknoten abgeschafft und Bargeldobergrenzen eingeführt werden. Das ist bereits in zahlreichen Ländern in die Tat umgesetzt worden. Der IWF geht davon aus, dass diese Maßnahmen eine natürliche Entwicklung darstellen, die zu wirtschaftlichem Wachstum und mehr Flexibilität führen. Das wahre Ziel lautet aber wohl: Die Überwachung von Finanztransaktionen und die lückenlose Erfassung von Vermögenswerten.

Skandinavische Länder sind bereits bargeldlose Gesellschaften und Volkswirtschaften

Die Bezahlmethoden in unserer digitalen Welt gehen schon lange weit über Banknoten und Münzen hinaus. Ob per kontaktlosen Nahfeldkommunikation (NFC = Near Field Communication) mit der Bankkarte, mit dem Smartphone via Apps, oder mit diversen privatwirtschaftlichen Alternativen wie den Kryptowährungen. Keine der diversen Möglichkeiten bedient sich mehr am Bargeld, welches durch Transport, Lagerung wie Neudruck zu verzichtbaren Mehrkosten führt. Die Länder Skandinaviens sind hier die Vorreiter einer zunehmend bargeldlosen Gesellschaft.

Der Bargeld-Anteil am Bruttoinlandsprodukt BIP liegt bei der Schwedischen Krone nur noch bei 1,3 Prozent. Bei der Norwegischen Krone bei 1,5 Prozent und bei der Isländischen Krone bei 2,7 Prozent. Die Dänische Krone kommt aktuell noch auf einen Bargeldanteil am BIP von 3,3 Prozent. Den höchsten Bargeld-Anteil hat der Algerische Dinar mit 27,5 Prozent, gefolgt vom Marokkanischen Dirham mit 22,8 Prozent und dem Japanischen Yen mit 21,4 Prozent. Der Schweizer Franken kommt auf einen Bargeld-Anteil von 11,5 Prozent. Der Euro liegt bei 10,7 Prozent und der US-Dollar bei 8,4 Prozent.

Bargeldverbote bringen auch ein Bargoldverbot mit sich

Die aktuellen Entwicklungen bekräftigen mich in meiner Einschätzung, dass zunehmende Bargeldverbote auch gleichzeitig zu Bargoldverboten führen. Rein auf physische Goldmünzen oder Goldbarren im Eigenbesitz zu setzen ist für mich keine intelligente und zukunftsfähige Strategie. Wenn nur noch kleine Transaktionen mit Bargeld gemacht werden dürfen, bekommen Sie auch Ihr Gold nicht mehr in den Umlauf. Es kommt praktisch wie faktisch zu einem Bargoldverbot.

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