Die Analysten der Großbank Goldman Sachs haben ihre Prognose für den Kupferpreis von 7.050,- USD pro Tonne auf 8.000,- USD pro Tonne angehoben. Als Grund für den Preisanstieg von rund 13,5 % für das laufende Jahr gab die Bank vor allem die anhaltend hohe Nachfrage aus China und weiteren Schwellenländern an.
Für zusätzlichen Preisauftrieb sollte aber auch das US-Infrastrukturprogramm sorgen, das ein Investitionsvolumen von bis zu rund 1,4 Mrd. Euro vorsieht. Auch wenn es aufgrund von Problemen bei der Finanzierung nicht in voller Höhe aufgelegt werden sollte, wird für das Programm dennoch sehr viel Kupfer benötigen.
Als den mittelfristig größten Preistreiber für Kupfer machen die Mehrzahl der Analysten die Elektrifizierung der Mobilität aus. So soll die Zahl der Elektroautos bis zum Jahr 2025 auf rund 50 Mio. Stück steigen. Um sich die Dimension besser vorstellen zu können: im vergangenen Jahr fuhren nach Angaben der Internationalen Energieagentur (‚IEA’) weltweit gerade einmal rund 2 Mio. Elektrofahrzeuge.
Ein herkömmliches Auto, also mit Verbrennungsmotor, benötigt rund 20 kg Kupfer. Bei der Herstellung eines Hybrid-Autos verdoppelt sich der Kupferanteil auf 40 kg. Ein Vollelektroauto benötigt mit 80 kg allerdings das Vierfache eines Verbrennungsmotor-Autos und das Doppelte eines Hybrid-Autos. Für die stark zunehmende Zahl der Elektrofahrzeuge wird natürlich auch Lade-Infrastruktur benötigt. Das heißt: hinzu kommt noch einmal ein Verbrauch von 15 bis 20 kg Kupfer pro Ladestation.
Als größten Kupferverbraucher machen Marktbeobachter den chinesischen Markt aus. Bereits in den kommenden zwei Jahren sollen dort rund 4,8 Mio. Ladestationen installiert werden. Wie gut unterrichtete Kreise berechnet haben, werden elektrische Autos und Busse einen Kupferverbrauchsanstieg von derzeit rund 185.000 Tonnen auf bis zu 1,74 Millionen Tonnen im Jahr 2027 zur Folge haben.