Handelte Jamie Dimon mit Hintergedanken, als er in der vergangenen Woche Bitcoin als Betrug bezeichnete? Florian Schweitzer, geschäftsführender Gesellschafter für eine Bitcoin-Markthandelsfirma, hat eine Beschwerde bei einem schwedischen Regulierungsbeamten gegen den Chef von JPMorgan eingereicht. Noch in der Woche zuvor nannte Jamie Dimon Bitcoin einen Betrug und nutzte damit den sinkenden Bitcoinpreis aus, um sich in einen Bitcoin Fonds einzukaufen. Und das mit einer nicht mal allzu unbeträchtlichen Summe. Nun wird gegen ihn wegen Marktmissbrauch ermittelt.
JPMorgan Chef: Alles nur Zufall?
Schweitzers Investitionsfirma namens ‚Blockswater‘, die monatlich mit rund 25 Millionen Dollar handelt, hat die schwedischen Regulierungsbehörden darum gebeten, Dimon einem Untersuchungsausschuss zu stellen.
Dimon kritisierte Bitcoin auf einer Bankenkonferenz in New York und erzählte der CNBC, dass Bitcoin „eine surreale Sache ist“. Außerdem erklärte er auch, dass er jeden JP Morgan Trader, der sich für Bitcoin engagiere, feuern würde.
Einige Tage nachdem Dimon seine Kommentare äußerte, wurde JPMorgan zu einem der aktivsten Käufer von Bitcoin XBT, einem Bitcoin Tracker Fonds gelistet auf der Nasdaq Nordic in Stockholm. Der Fonds ermöglicht es Käufern, Bitcoin zu halten, ohne sich darum kümmern zu müssen, wie man sie sicher aufbewahrt.
Darüber hinaus sank der Preis eines Bitcoins um 24% nachdem Dimon seine Kritik öffentlich preisgab. Noch am gleichen Tag tätigte er seine XBT Trades. Der ‚Zero Hedge Finance‘ Blog beschuldigte JPMorgan der Marktmanipulation, um zu einem niedrigen Preis einsteigen zu können. Jedoch verteidigte sich JPMorgan und sagte, dass dies für seine Kunden gedacht war, die sich in den Bitcoin Tracker Fonds einkaufen wollten und nicht für JPMorgan.
Schweden: Marktmissbrauch ist mit bis zu zwei Jahren Gefängnis strafbar
Dimons negative Haltung gegenüber Bitcoin begann schon Ende 2015, als er Bitcoin als „Zeitverschwendung“ bezeichnete. Und das zu einer Zeit, als Bitcoin noch unter $ 400 wert war. Im darauffolgenden Monat auf dem WEF-Gipfel in Davos legte Dimon nochmal nach und sagte: „Hinter einem Bitcoin steht nichts und ich denke, wenn es groß wäre, würden die Regierungen es aufhalten.“