NN IP-Monetary-Policy-Stance-Indikator deutet auf deutliche Lockerung der Geldpolitik in den EMs hin

bakkumDer NN IP Monetary-Policy-Stance-Indikator liegt auf einer Skala von plus bis minus drei bei 1,05

 

Einer Analyse von NN Investment Partners zufolge sind die monetären Bedingungen in den Schwellenländern derzeit so locker wie seit drei Jahren nicht mehr. Dies stützt das Wirtschaftswachstum in diesen Ländern, zumal die Daten auf eine weitere Konjunkturverlangsamung in China hindeuten.

 

Der NN IP Monetary-Policy-Stance-Indikator lag am 8. August auf einer Skala von plus bis minus drei bei 1,05. Am 7. März kehrte er zum ersten Mal in den positiven Bereich zurück, nachdem er seit Januar 2016 im negativen Bereich verharrt hatte.

 

Gleichzeitig mit dem NN IP-Indikator wurden auch die jüngsten Konjunkturdaten aus China veröffentlicht. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juli 2016 um 10,2% gegenüber dem Vorjahr an, d.h. langsamer als im Juni (10,6%). Die Industrieproduktion legte um 6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, blieb aber hinter den Analystenerwartungen zurück. Die Exporte gingen im Vorjahresvergleich um 4,4% zurück und die Importe lagen mit einer Kontraktion um 12,5% ebenfalls unter den Erwartungen.

 

Maarten-Jan Bakkum, Emerging Markets Strategist bei NN IP, äußerte sich dazu wie folgt:

„Solange das globale Liquiditätsumfeld günstig bleibt und sich die Inflation in den Schwellenländern weiter verlangsamt, wird es in den Schwellenländern zu weiteren Lockerungen der Geldpolitik kommen. Unser Monetary-Policy-Stance-Indikator ist seit Mai deutlich angestiegen, was auf weitere geldpolitische Lockerungen in der jüngsten Vergangenheit hindeutet. Dies ist für Schwellenländeranleihen von großer Bedeutung – nicht nur, weil die Anleihekurse bei sinkenden Renditen ansteigen, sondern auch, weil die Erholung der Wachstumsraten in den Schwellenländern bei einer weiteren Lockerung der Finanzmarktbedingungen eine breitere Basis erhalten sollte und sich verstärken dürfte.“

 

„Derzeit gibt die jüngste Verschlechterung der Daten aus China uns mehr Anlass zur Sorge. Wir sind weiterhin der Auffassung, dass die chinesische Wirtschaft recht gute Zahlen schreibt, aber es sind erneut Zweifel an der Wachstumsstabilisierung aufgekommen. Bei den Immobilienverkäufen scheint der Höhepunkt überschritten zu sein, und das Wachstum der privaten Investitionen lahmt weiterhin. Bei den Kapitalflüssen hat sich das Bild dagegen im Vergleich zum vergangenen Jahr bzw. zum Jahresbeginn deutlich verbessert. Die Behörden konnten die Kapitalflüsse erfolgreich stabilisieren, und die politischen Verantwortungsträger scheinen die Kontrolle zurückgewonnen zu haben.“

 

„Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass sich das Wachstum in China noch über mehrere Jahre hinweg verlangsamen wird. Im vergangenen Jahr befürchteten wir, dass es zu einer deutlichen Verlangsamung mit zunehmendem Druck auf das System kommen könne. Den jüngsten Daten zufolge erscheint das Tempo der Verlangsamung tragbar. Gleichzeitig sind wir jedoch weiterhin der Auffassung, dass ein schwächeres Wachstum in China das größte Risiko für alle Schwellenländer-Vermögenswerte darstellt. Mit Blick auf die jüngste Widerstandsfähigkeit der Schwellenländeranleihen ist also vor allem darauf hinzuweisen, dass die Anleger sich nicht von den enttäuschenden chinesischen Daten haben beeindrucken lassen.“

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