Den Begriff „Bonität“ haben viele wohl bereits einmal irgendwie gehört. Stellt man aber die Frage, was genau da eigentlich hinter steckt, bekommt man dennoch überwiegend schwammige und teils sogar negative Antworten. Deshalb erklären wir Ihnen hier nun ganz genau, was Bonität ist, warum sie gar nicht so übel ist, wie man oft sagt, und was noch alles darüber hinaus dazugehört.
Was versteht man unter der Bonität?
„Bonität“ bedeutet aus der Bankensprache ins Deutsche übersetzt nichts anderes als Kreditwürdigkeit. Es geht also darum, festzustellen, ob sich jemand einen Kredit tatsächlich leisten kann und ob man ihn innerhalb aller Fristen zuverlässig und in voller Höhe zurückzahlen kann. Um diese Würdigkeit einzuschätzen und auszudrücken, gibt es einen Bonitätsindex bei verschiedenen Anbietern, die bekanntesten davon sind die SCHUFA oder Arvato mit Scorekompass. Der Bonitätsindex ist quasi ein Prozentwert. Wer also einen Index von 100 % hat, ist zu 100 % kreditwürdig. Je niedriger der Wert ist, desto mehr wird sich (bezogen auf Kredite) eine Bank Gedanken machen, ob sie den angefragten Kredit gewährt. Aber auch andere Unternehmen werfen gerne einen Blick auf den Bonitätsindex – beispielsweise Mobilfunkanbieter, Vermieter, Versicherungen oder Strom- und Gasversorger.
Wie kommt der Bonitätsindex zustande?
Damit der Bonitätsindex aber erst einmal zustande kommt, braucht es eine Menge Informationen, die ein jeweiliger Index-Anbieter von genau den Unternehmen bekommt, die die Auskunft auch abfragen. Das passiert natürlich datenmäßig alles geschützt. Das sind Informationen zu bestehenden Krediten oder Finanzierungen, zur Zahlungsmoral, zur Kontoführung und -deckung, oder zu allgemein negativen Vorkommnissen (Stichwort „negativer SCHUFA-Eintrag“). Zumindest letztere Einträge existieren aber bei 91 % der Deutschen nicht, somit sind sie eine wirkliche Ausnahme. Haben die Anbieter nun also sämtliche Informationen gesammelt, werden in für den Verbraucher intransparenten Bewertungs-, Analyse- und Berechnungsverfahren alle Daten zu einem Score-Wert zusammengefasst, der dann repräsentativ für alle vorhandenen Informationen steht.
Warum sollte man den Score immer im Auge behalten?
Besonders wer in nächster Zeit eine größere Investition vorhat und dafür einen Bankkredit oder auch Privatkredit braucht, wer umziehen möchte oder den Handy- oder Versorgungstarif wechseln möchte, sollte deshalb seinen Score-Wert vorab schon einmal im Auge behalten. Denn wie bereits geschrieben, ist der Wert absolut aussagekräftig und kann einem bei besonders vielen „negativen“ Aspekten einen Strich durch die Rechnung machen. Damit ist gemeint, dass bereits Kredite und Finanzierungen laufen, man das Konto gerne mal überzieht, Rechnungen vielleicht auch mal unpünktlich beglichen werden, oder dass mehrere Girokonten geführt werden, die man nicht braucht. Oder sogar, wie die WELT schrieb, ob man den falschen Namen oder das falsche Geschlecht hat. Gut, letzterer Punkt ist wirklich eine Ausnahme. Wenn Sie all die anderen aber entsprechend einkalkulieren und gewissenhaft mit dem Geld umgehen, können Sie mit einem guten Score-Wert rechnen. Ansonsten haben Sie auch die Möglichkeit, alte Einträge, die vielleicht nicht mehr aktuell sind, manuell entfernen zu lassen.
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