Lichttherapie: Denn Dunkelheit macht krank

Das christliche Weihnachten, das jüdische Chanukka und das hinduistische Diwali haben eines gemeinsam: sie sind bedeutende Lichtfeste. Dass sie alle zur selben Jahreszeit, nämlich im Spätherbst und Frühwinter, stattfinden, ist kein Zufall. Denn es ist zugleich die dunkelste Jahreszeit in der die Sonne am kürzesten scheint. Seit jeher ist dieser Lichtmangel für die Menschen ein Problem, das sich auch gesundheitlich auswirkt. Das Tiroler Familienunternehmen Bartenbach hat sich im Rahmen der Lichtforschung des Themas angenommen und eine weltweit einzigartige LED-Lichtkabine entwickelt.
Lichtmangel macht Menschen krank. Die biologischen und neurologischen Ursachen dafür sind Gegenstand der Lichtwirkungsforschung. Physiker Wilfried Pohl, Leiter der Forschungsabteilung des Tiroler Lichtgestaltungs-Unternehmens Bartenbach, arbeitet zusammen mit Medizinern – unter anderem vom Psychiatrischen LKH Hall in Tirol, von der medizinischen Universität Innsbruck oder vom Institut für Psychologie an der Universität Graz – intensiv an der so genannten Lichttherapie. Denn neue Erkenntnisse zeigen, dass die Lichttherapie ein vielfältiges therapeutisches Anwendungsspektrum aufweist, das verschiedene affektive Störungen, wie unipolare und bipolare depressive Störungen oder Wochenbettdepressionen, umfasst. Aber auch bei anderen psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen, wie Alzheimer Demenz, ADHS, Parkinsonerkrankungen oder verschiedenen Indikationen in der Schlafmedizin, kann die Lichttherapie erfolgreich eingesetzt werden.

Das gesunde Licht

„Unser Ziel ist es, gesundes Licht zu schaffen“, erklärt Pohl seine Forschung, „denn Licht hat starke Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Gesundes Licht sollte daher nicht nur den rein visuellen Anforderungen gerecht werden, sondern auch die nicht visuellen, die biologischen Anforderungen erfüllen.“ Aktuell ist Pohl mit seinem Team an einer wissenschaftliche Studie mit dem Institut für biologische Psychologie der Universität Graz unter der Leitung von Univ.-Prof. DDr. Elisabeth Weiss beteiligt, die erstmals den Einsatz von Lichttherapie bei Menschen mit Burn-out erforscht. Dazu wurde die neue Lichtkabine der Firma Bartenbach bei 150 Burnout-PatientInnen erfolgreich eingesetzt, wie erste Datenanalysen berichten. Der Patient wird dem Licht ausgesetzt und dabei geht es ihm besser. Mit gutem Licht kann also ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und Lebensqualität geleistet werden.

Neue LED-Lichtkabine setzt Maßstäbe

Für die Lichttherapie hat Bartenbach die neue LED-Lichtkabine entwickelt. Bisher wurden dazu kleine, sehr hell leuchtende Lichtboxen eingesetzt, die weißes Licht – ohne ultraviolette und infrarote Strahlungsanteile – emittieren. Doch mit dieser Art der Bestrahlung erreichte man nicht die für die positive therapeutische Wirkung notwendige Lichtdosis von 5.000 Lux-Stunden. Denn mit zunehmender Entfernung zum Lichttherapiegerät nimmt die Intensität des Lichts am Auge stark ab. Zudem ist die Blickrichtung der bestrahlten Person im Verhältnis zur Orientierung des Lichttherapiegeräts entscheidend für die ins Auge gelangende Lichtmenge. Bei den bisher eingesetzten Lichtboxen ist die leuchtende Fläche relativ klein und daher von extrem hoher Lichtdichte, sprich Helligkeit. Dadurch werden eine unangenehme Blendung beim Patienten und damit negative Nebenwirkungen verursacht. Studien dazu zeigen, dass Patienten maximal 15% der Lichtmenge erhalten, die gemäß internationalen Empfehlungen für Lichttherapie für eine wirksame Bestrahlung notwendig wäre. Zusätzlich klagen bisher 46% aller Lichttherapie-Patienten über Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und asthenopische (Augen-)Beschwerden.

Bartenbach hat diese Probleme mit seiner neuen LED-Lichtkabine, die bereits 2009 zum Patent angemeldet wurde, gelöst. Bei der LED-Therapiekabine von Bartenbach wird der gesamte Halb-Raum im Blickfeld der Patienten mit einer leuchtenden Fläche abgedeckt, sodass das Licht von allen Seiten auf das Gesicht strahlt, ohne die Person dabei zu blenden. Auf diese Weise kann mit viel geringeren Leuchtdichten (Helligkeiten) gearbeitet werden, sodass keine Blendung auftritt. Bei Burn-out Patienten, Patienten im stationären Alkoholentzug oder Menschen mit chronischen Rückenschmerzen konnten bereits positive Effekte nachgewiesen werden. Die dank LED-Technik energieeffiziente und kontrollierte Bestrahlung des vollständigen menschlichen Gesichtsfeldes mit hellem Licht stellt einen Quantensprung in der Kompensation fehlenden Tageslichts in Innenräumen dar.

Der moderne Mensch leidet unter chronischem Lichtmangel

Die Erkenntnisse aus der Lichtforschung, wie etwa die neue LED-Lichtkabine, nutzt Bartenbach, um in Sachen Beleuchtungskonzepte neue Maßstäbe zu setzen. „Ziel von Bartenbach ist es, Menschen nicht nur zu therapieren, sondern von vornherein eine gesunde Raumbeleuchtung herzustellen. Denn Licht hat auf die psychische Gesundheit und somit auf das Wohlbefinden großen Einfluss“, erklärt Firmenchef Christian Bartenbach die Intention dahinter. Wie Studien zeigen, ist der moderne Mensch am Tag deutlich reduzierten Lichtmengen ausgesetzt. Dies ist bedingt durch die langen – bis zu 90% des Tages – Aufenthaltszeiten in Innenräumen. Mehr als 50% seiner Zeit verbringt der Mensch heute unter Beleuchtungsbedingungen mit maximal 100 lux. Zum Vergleich: In der Natur beträgt die Beleuchtungsstärke sogar bei Dämmerung noch 1.000 lux. Die Folgen sind fatal, denn derart niedrige Beleuchtungsstärken reichen nicht mehr aus, damit Licht als Zeitgeber für zirkadiane physiologische Rhythmen wirken kann. Längerfristig resultieren daraus gesundheitliche Nachteile, weil der Tag-Nacht-Rhythmus gestört ist. Eine erste groß angelegte Studien an über 13.000 Arbeitern der französischen Bahn im Jahr 2011 konnte zeigen, dass die tägliche Lichtexposition maßgeblich die Schlafqualität und Tagesmüdigkeit beeinflusst und damit indirekt einen signifikanten Einfluss auf die Verarbeitung von beruflichem Stress nimmt. Der Einsatz der energieeffizienten und leicht ansteuerbaren Lampentechnologie LED macht es möglich, zukünftig in Innenräumen fehlendes Tageslicht optimal zu ergänzen. Mit der Entwicklung der neuen LED-Lichtkabine zählt Bartenbach zu den Innovationsführern auf diesem Gebiet.

Das Unternehmen Bartenbach

Mit dem Aufbau der lichttechnischen Entwicklungsabteilung im elterlichen Elektrounternehmen „G.A. Bartenbach“ legte Christian Bartenbach 1954 den Grundstein für das Unternehmen Bartenbach. Mit bahnbrechenden Eigenentwicklungen, wie der Spiegelrasterleuchte, sicherte sich das Tiroler Unternehmen schnell einen Spitzenplatz in der Branche. Bartenbach spezialisierte sich im Laufe der Jahre neben der Lichttechnik immer mehr auf dem Gebiet der Lichtplanung und –beratung. Heute zeichnen die Experten aus Aldrans für spektakuläre Projekte rund um den Globus verantwortlich – vom aufsehenerregenden Jahrhundertprojekt des Abraj-Al-Bait-Turms in Mekka bis hin zur Straßenbeleuchtung Amsterdams. Darüber hinaus setzt das Unternehmen mit bahnbrechenden Eigenentwicklungen wie der ersten LED-OP-Leuchte weiterhin internationale Maßstäbe. Bartenbach beschäftigt heute rund 70 Mitarbeiter am Standort Aldrans in Tirol und wird von Christian Bartenbach in zweiter Generation als Familienbetrieb geführt.

Weitere Informationen unter www.bartenbach.com/neues/news

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