Finanzberatung der Zukunft – Vertrauen durch Transparenz
Auch zwei Jahre nach dem wirtschaftlichen Showdown sind Anleger durch die weltweite Finanzkrise verunsichert. Dies wissen auch Stefan Hölscher und sein Kollege Wilfried Stubenrauch. Vor welchen Anforderungen Finanzberater nun stehen, wie sie das Vertrauen der Anleger zurück gewinnen und auf welche Weise sie neuen Vorbehalten entgegnen, verraten die beiden Top-Ten Finanzberater des Jahres 2010 im Gespräch.
Safety first – aber zu welchem Preis?
Der Wunsch nach Sicherheit schaltet sich bei den meisten Menschen mit Beginn der Pubertät und Ende des kindlichen Leichtsinns ein und erst am Ende des Lebens wieder aus. Im Rahmen einer Studie der comdirect bank ermittelte Forsa, dass 59% der Deutschen gerade finanzielle Sicherheit als einen besonders wichtigen Faktor bewerten. „Nach dem Einbruch der Finanzmärkte 2008 fürchten die Menschen um ihr Hab und Gut. Manche haben viel verloren, einige alles, die meisten aber das Vertrauen in Finanzberater – einer der medialen Sündenböcke der Krise“, weiß Stefan Hölscher. „Aus diesem mangelnden Vertrauen und der wachsenden Angst vor falschen Entscheidungen verhalten sich viele Anleger zunehmend passiv, was ihre Finanzen angeht. Zurück zum Sparstrumpf lautet die Devise“, beschreibt Wilfried Stubenrauch die Situation. Nur 32% der Deutschen interessieren sich aktuell für Anlagemöglichkeiten laut der Studie von comdirect. „Dabei birgt genau diese Passivität enormes Risiko“, wissen die norddeutschen Anlagestrategen. „Historisch niedrige Zinsen und eine drohende Inflation oder Deflation sowie die immer noch anhaltende, extrem hohe Staatsverschuldung erfordern ein Umdenken. Denn die Rendite eines Sparstrumpfes ist nicht gerade ansprechend und der Sparer muss eventuell sogar nach Anzug der Inflation mit einem Wertverlust rechnen“, so Stubenrauch weiter. „Doch die Angst vor einer erneuten Rezession lähmt viele Anleger. Sie reagieren wie das Kaninchen vor der Schlange – nämlich gar nicht“, fügt Hölscher hinzu.
Vertrauen zurück gewinnen durch Transparenz, Expertise und Ganzheitlichkeit
Um die Anleger aus diesem Dornröschenschlaf zu wecken, erfordert es laut Stubenrauch und Hölscher ein Zusammenspiel dreier Komponenten: Expertise, Transparenz und Ganzheitlichkeit. „Fachliche Kompetenz und Professionalität sind natürlich das A und O für jeden Beruf“, erklärt Hölscher. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Berufsbildern gibt es für Finanzberater keinen einheitlichen Qualifikationsnachweis. „Wir sind froh, dass nun auch seitens der Politik Rufe nach einheitlichen Ausbildungskriterien für Finanzberater laut werden. Mit gesetzlichen Bestimmungen im Rücken und strengeren Kontrollen wird es leichter, schwarze Schafe der Branche zu entlarven. Gleichzeitig wird dies auch das Vertrauen der Anleger fördern“, ist Stubenrauch sicher.
Damit ihre Klienten sich auch in Zukunft auf sie verlassen, bleiben die beiden nordischen Allrounder einer weiteren Prämisse treu: Sie setzen seit jeher auf Transparenz in der Vergütung. „Dabei gilt hier eine simple wie effektive Formel: je transparenter die Beratung gerade in Fragen der Vergütung, desto größer auch das Kundenvertrauen“, bringt es Stubenrauch auf den Punkt. „Die Leute wollen wissen, wie viel sie für welche Dienstleistung bezahlen“, fügt Hölscher hinzu. Aus diesem Grund bieten Stubenrauch und Hölscher neben einer lückenlosen offengelegten Provisionsberatung auch die Honorarberatung an. Dass ihr Ansatz gut ankommt, zeigte sich gerade während und nach der Finanzkrise. So verzeichnen die beiden in diesem Zeitraum einen Zuwachs an Klienten. „Durch die steigende Unsicherheit und das schwindende Vertrauen in die Banken und ihre Berater werden sich Anleger zunehmend an unabhängige Finanzberater wenden“, erklärt Stefan Hölscher.
Beratung 3.0 – Wer fragt, gewinnt
Das wichtigste Instrument ist sich laut Hölscher eine gute Finanzberatung, um 1. Unsicherheiten auszuräumen und 2. eine langfristige, sichere und zielgerichtete Anlagemöglichkeit zu finden. Wilfried Stubenrauch und Stefan Hölscher setzen hier stets auf breit diversifizierte Anlagevehikel und achten dabei verstärkt auf flexible Produkte. „So minimieren wir die Risiken für unsere Kunden und erzielen gute Ergebnisse. Dies ist einer der Wege, das Vertrauen der Anleger wieder zu erlangen“, begründet Hölscher diese Entscheidung.
Zunächst loten Stubenrauch und Hölscher die Ziele des Kunden aus. „Geht es einem Klienten um eine Aufstockung seiner zukünftigen Rente, so ermitteln wir zunächst gemeinsam, um welchen Betrag es sich letztendlich handeln soll. Dafür bedarf es natürlich einer Prüfung aller relevanten, aktuellen Zahlen. Nur mit diesem ganzheitlichen Überblick lassen sich realistische Ziele auch entwickeln und erreichen“, weiß Stubenrauch. Hier ergeben sich laut der beiden Anlageexperten die meisten Fehler in der Beratung. „Viele Berater sind in ihren Kalkulationen ungenau und wählen falsche Produkte“, so Stubenrauch weiter. Dies liege zum einen am Provisionsdruck, zum anderen an mangelnder Qualifikation.
Alles bleibt anders – eine Prognose für 2011
Strengere gesetzliche Rahmenbedingungen sollen Verbraucher in Zukunft schützen. Doch Wilfried Stubenrauch und Stefan Hölscher sehen darin kein Allheilmittel. „Das Bild des Finanzberaters wird sich nicht allzu schnell in der Öffentlichkeit ändern. Klare Regularien wie zum Beispiel eine Vereinheitlichung der Ausbildung müssen sich erst einmal etablieren“, so Hölscher. „Zudem sollte das Finanzwissen der Verbraucher gefördert werden. Bereits heute gibt es Aktionen, die bei Schülern Interesse für finanzielles Wissen wecken. Ideal wäre ein praxisorientierter Schulunterricht mit Schwerpunkt auf Vorsorge, Absicherung und Vermögensaufbau. Allerdings kann dieser Ansatz erst langfristig etwas bewirken, deshalb ist es umso wichtiger, im Hier und Jetzt neu anzusetzen“, schließt Stubenrauch ab.
Verantwortlicher Anbieter: Stubenrauch & Hölscher Fonds
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