Michael Proffe: Harley Davidson – ein amerikanischer Traum

proffevon Michael Proffe

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wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume fallen und die Straßen wieder dauerhaft trocken und warm werden, dann sind auch sie wieder da. Erst nur ein paar von ihnen, aber im Laufe des Frühlings bevölkern sie wieder die Straßen. Die Motorräder. Meist mit einem Sound ausgestattet, auf den die Formel Eins mittlerweile neidisch schielt. Klein, schnell oder auch mit viel Chrom und etwas gemütlicher gleiten sie über den Asphalt.

Und jeder von Ihnen, dem nun ein Lächeln über das Gesicht huscht, hat auch eins in der Garage stehen, ist zumindest schon einmal ein Motorrad gefahren oder war schon einmal Beifahrer. Das Gefühl, wenn einem der Wind um die Nase weht, vergisst man so schnell nicht. Es ist ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.

Jeder Motorradfahrer hat so seine Lieblingsmarke und Vorlieben, aber eins ist wohl allen Motorradliebhabern gemein: Die Liebe oder zumindest der Respekt für eine amerikanische Legende. Sie alle, ob Motorradfahrer oder nicht, wissen wovon ich spreche. Und die Legende lebt, mehr als Sie vielleicht denken…

Harley Davidson – ein amerikanischer Traum

Vielleicht sind es genau diese beiden Gefühle von Freiheit und Unabhängigkeit, die die Marke Harley Davidson so eng mit dem amerikanischen Traum verbindet. Es gibt nicht viele Marken, die so mit den USA verbunden sind wie die der Motorradbauer aus Milwaukee in Wisconsin.

Bereits 1907 gründeten William „Bill“ Harley und Arthur Davidson die „Harley-Davidson Motor Co.“ Später schlossen sich die beiden Brüder von Arthur Davidson William und Walter ebenfalls dem Unternehmen an.

Gestartet wurde allerdings bereits 1903 in einer kleinen Werkstatt. Es war ein kleiner Holzschuppen, der hinter dem Hause der Familie Davidson lag.

Bill Harley war zuvor als technischer Zeichner bei der Pawling & Harnischfeger in Milwaukee beschäftigt. Vor dort kannte er auch seinen Gründungspartner Arthur Davidson, der dort als Modellbauer angestellt war. In der Firma wurden Elektromotoren gefertigt.

Das erste Motorrad war ein Einzylinder mit Riemenantrieb, es besaß, so wie es damals üblich war, weder Bremsen, Federung, Getriebe noch Kupplung.

1905 wurde die Werkstatt zu klein und man zog in ein zweigeschössiges Holzgebäude um, in dem die Motorräder stetig verbessert wurden.

1906 wurde die Harley Davidson nicht mehr schwarz sondern grau lackiert. Silent Grey Fellow wurde das Motorrad genannt was so viel heißt wie „leiser grauer Kamerad“.

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Silent Grey Fellow

 1907 betrug die Jahresproduktion bereits 150 Motorräder.

Im Jahr 1913 steigt Harley Davidson mit Werksmotorrädern in den Motorsport ein und es wird die erste Auslandsniederlassung in England eröffnet. Nur sieben Jahre später ist Harley Davidson Weltmarktführer mit einer Jahresproduktion von fast 29.000 Motorrädern und mehr als 2.000 Angestellten. Auch die räumliche Expansion ist beachtlich. Es gibt Niederlassungen in mehr als 67 Ländern.

1940 ziehen die Motorräder von Harley in den Krieg, die aufgrund der Tatsache, dass die Motorräder den Gasgriff auf der linken Seite hatten, erlaubten sie den Fahrer mit rechts zu schießen, Dokumente zu übergeben oder den militärischen Gruß auszuführen.

Mit dem Tod von Arthur Davidson stirbt 1950 das letzte Gründungsmitglied des Unternehmens. Ab sofort wird sein Neffe Nachfolger als Vertriebschef. 1965 erfolgt die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft.

1968 ist kein gutes Jahr für Harley Davidson. Finanzielle und qualitative Probleme sind die Gründe für einen Fast-Bankrott. Ein Jahr später wird das Unternehmen vom AMF-Konzern übernommen. Um dann aber 12 Jahre später vom Harley Management wieder zurückgekauft zu werden.

Ein „dicker Junge“ führt aus der Krise

80 Millionen US Dollar kostete der Rückkauf, ein lohnendes Geschäft, wie sich herausstellen sollte. Harley setzte auf einen neuen Motor. Der von Porsche mitentwickelte „Evolution Engine“ wird 1984 in den Markt eingeführt und 1989 folgte ein weiterer Meilenstein: mit der „Fat Boy“ entwickelte Harley eine neue Motorrad Variante, den Cruiser.

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Fat Boy

 Von 1994 bis 1997 konnten die Produktionszahlen deutlich gesteigert werden. Die Anzahl der produzierten Motorräder stieg von 95.000 auf 132.000. In den folgenden Jahren wurden die Motorräder immer moderner und die Motoren wurden immer weiter entwickelt.

Ein Blick auf den Entwicklungschart von Harley Davidson zeigt, dass das Unternehmen einem Trend folgt.

Harley Davidson Entwicklung von 1988 bis heute

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Wenn Sie genau hinschauen erkennen Sie, dass die Jahre der Wirtschaftskrise auch dem Unternehmen stark zugesetzt haben. Es mussten deutliche Einbußen im Aktienkurs hingenommen werden. Werfen wir einmal einen Blick nur auf diese Zeit:

Harley Davidson in der Wirtschaftskrise

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Von etwas über 60 USD fiel der Kurs auf unter 8 USD. Eine Harley war wohl das erste, worauf die Menschen in dieser Zeit verzichten konnten. Aber mit Harley Davidson war es wie mit den meisten anderen Unternehmen, die gut aufgestellt waren. Sie kamen nach der Krise umso stärker wieder zurück. Fast 800 % machte Harley von 2009 bis heute und hat das alte Vorkriesenhoch wieder erreicht und sogar übertroffen.

800% nach der Wirtschaftskrise

Ihr

Michael Proffe

 

 

 

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