Auf der Analytica 2014 in München wurden die Produktneuheiten und Branchentrends aus der Diagnostik und Labortechnik vorgestellt. Obwohl die Diagnostik nur etwa 5% der Behandlungskosten verursacht, ist sie das zentrale Steuerungselement der Behandlungskette und damit auch für die Medizintechnik, sodass sie zum festen Bestandteil des Anlageuniversums von BB Medtech zählt. Die Medizintechnik ist in eine Phase der Wachstumsbeschleunigung eingetreten und steht vor dem nächsten Gewinnsprung. Ihre innovativsten Marktführer und Newcomer finden sich im Portfolio des BB Medtech Fonds.
Mehr als 34 000 Besucher, davon 12 000 aus dem Ausland, sowie 1142 Aussteller aus 40 Ländern bildeten den Rahmen für die Analytica 2014. Die im zweijährigen Turnus in München stattfindende Messe gilt als einer der weltweit wichtigsten Events für Laborausrüster und Diagnostikspezialisten. Unter den Ausstellern finden sich renommierte Branchengrössen ebenso wie Nischenplayer, die mit neuen Produkten und Technologien Akzente setzen. Im Terminkalender des Portfolioteams von BB Medtech hat die Analytica daher einen festen Platz.
Gewinndynamik beschleunigt sich
In den zahlreichen Hintergrundgesprächen mit Firmenvertretern wurden Stefan Blum und Marcel Fritsch in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Medizintechnikbranche vor einer neuen Phase mit dynamischem Wachstum steht. Mehrere Trends steuern diese Entwicklung.
Die Reformen der staatlichen Gesundheitssysteme in den westlichen Industriestaaten sind dabei die treibende Kraft für eine effizientere Patientenversorgung. Diese geht einher mit neuen Produkten und Dienstleistungen. Ebenfalls im Sinne von Kostenersparnis durch einen schnelleren Genesungsprozess kommen neue minimalinvasive Technologien zum Einsatz.
Zu den am schnellsten wachsenden Feldern in der medizinischen Behandlung zählt die Molekulardiagnostik. Sie ermöglicht die schnelle Diagnose von Krankheitsbildern und ist ein Schrittmacher für die personalisierte Medizin. Ihre Aufgabe besteht darin, zu erkennen, welche Patientengruppen aufgrund ihrer genetischen Veranlagung am besten für die Behandlung mit bestimmten Medikamenten geeignet sind.
Integrierte Geschäftsmodelle auf dem Vormarsch
In der Gesundheitsversorgung geht der Trend dahin, dass Krankenhäuser finanzielle Behandlungsrisiken mittragen müssen. Das beschleunigt die Konsolidierungswelle bei Kliniken, aber auch die Entwicklung von neuen Lösungen, um Prozesse und Logistik zu optimieren. Dazu zählen neue IT-Systeme, mit denen Patientendaten verarbeitet werden.
Auf der Unternehmensseite führt diese Entwicklung dazu, dass die Marktführer in der Medizintechnik als Komplettanbieter zu Systemlieferanten und Outsourcingpartnern der Kliniken werden. Neben einem breiten Sortiment an Geräten und Verbrauchsartikeln bieten sie zusätzliche Serviceleistungen. Damit können sie Skaleneffekte in Produktion und Vertrieb noch besser ausspielen. Durch den höheren Anteil der Serviceseite an der Wertschöpfung und die gesicherte Abnahme bestimmter Absatzvolumina verliert der Margendruck auf der Preisseite etwas an Gewicht. Für kleinere Anbieter wird es dagegen schwieriger, sich in Marktnischen zu etablieren. Mit Blick auf die kommenden Jahre wird sich somit eine neue Konsolidierungswelle abzeichnen.
Einer der Vorreiter im Hinblick auf vollintegrierte Geschäftsmodelle ist das US-Unternehmen Medtronic, eine der Kernpositionen im Portfolio von BB Medtech. Seit September 2013 hat der weltweit grösste Medizintechnikkonzern fünf Verträge mit Krankenhausketten abgeschlossen. In eigenen Katheterlaboren verkauft Medtronic zu Fixpreisen Operationen für Herzklappen und Herzschrittmacher und übernimmt im Gegenzug die Verantwortung für das klinische Ergebnis. Verwendet werden dabei vor allem Medtronic-Produkte. Zu den neuen Services von Medtronic zählen auch Telehealth-Lösungen.
Dabei wird nach dem Klinikaufenthalt der weitere Genesungsverlauf von Patienten mit chronischen Krankheiten wie Herzinsuffizienz oder Diabetes über Monitore und Messgeräte überwacht. Zugute kommt Medtronic dabei eine neue gesetzliche Regelung in den USA.
Diese belegt Kliniken mit Strafzahlungen, wenn Patienten kurz nach der Entlassung erneut stationär behandelt werden müssen. Molekulare Diagnostik: Der Markt wächst Auch in der molekularen Diagnostik geht der Trend zu den grossen Anbietern, die mit einer breiten Produktpalette und zunehmenden Absatzvolumina dem zunehmenden Preisdruck standhalten. Marktführer wie Roche Diagnostics oder Abbott Laboratories bieten hier vollautomatisierte Lösungen für die Komplettausstattung von Labors an. Dies geht sogar so weit, dass Roche Diagnostics ihr eigenes Angebot über eine Kooperation mit DiaSorin um Nischenprodukte ergänzt. Ein weiterer Wachstumsmarkt sind Analysegeräte, die in ambulanten Krankenstationen eine schnelle und kostengünstige Diagnose ermöglichen.
In der Gensequenzierung, also der Bestimmung von erblich bedingten Erkrankungen, sind die Produktentwicklungen inzwischen so weit fortgeschritten, dass sie nicht nur für die akademische Forschung in Frage kommen. Bei nichtinvasiven Tests von Embryonen auf erblich bedingte Krankheiten hat sich das Anwendungsgebiet von Hochrisikoschwangerschaften zum Allgemeintest erweitert.
Illumina als vertikal integrierter Anbieter eines kompletten Analysetools aus Hardware und Software hat gute Chancen, die Marktführerschaft zu übernehmen.
Minimalinvasive Verfahren
Die Herzklappenchirurgie zählt zu den Feldern in der Medizintechnik, in denen eine neue Generation von Produkten vor dem Durchbruch steht. Medtronic hat vor kurzem in einer klinischen Studie erstmals den Beweis erbracht, dass Patienten mit per Transkatheter eingesetzten Herzklappen eine tiefere Mortalität aufweisen als die mit chirurgisch eingesetzten. Damit ist der Weg frei für ein für die Patienten weniger risikobehaftetes Verfahren. Konkurrent Edwards Lifesciences wartet auf die Zulassung seines Nachfolgeprodukts auf dem USMarkt, während St Jude Medical und Boston Scientific mit den klinischen Studien erst begonnen haben. BB Medtech rechnet damit, dass die Zulassung des neuen Produkts von Medtronic die Akzeptanz unter Kliniken vergrössert – und damit auch das künftige Marktpotenzial für alle Anbieter.
Das zweite grosse Feld bei den minimalinvasiven Verfahren sind die Operationsroboter. Intuitive Surgical, seit Jahren im Portfolio von BB Medtech, erhielt Anfang April die US-Zulassung eines neuen Produkts, das den Aktionsradius für chirurgische Eingriffe deutlich erweitert.
Dank eines zusätzlichen vierten Arms können Operationen nun von allen Seiten durchgeführt werden, was etwa chirurgische Eingriffe zur Entfernung von Dickdarmtumoren wesentlich erleichtern wird. Für Intuitive Surgical erschliessen sich damit neue Wachstumsperspektiven.
Während das alte Gerät weiter für spezielle Eingriffe verkauft wird, kann der neue OP-Roboter, der zum selben Preis wie sein Vorgänger verkauft werden soll, dank seiner flexiblen Handhabung eine grössere Reichweite an Einsatzmöglichkeiten ausspielen.
Weiteres Einnahmepotenzial erschliesst der Verkauf von Verbrauchsgütern für beide Produkte.
Marktentwicklung 2014
In der Summe eröffnet sich für Investoren derzeit ein guter Einstiegszeitpunkt in den Medizintechniksektor. Angetrieben von weitere Produkteinführungen sollte sich vor allem in den Bereichen Kardiologie und Orthopädie das Wachstum in den Jahren 2014 und 2015 beschleunigen.
Der eigentliche Hebeleffekt bei Gewinn und Margen wird sich 2015 bemerkbar machen, wenn die Kosten für Produkteinführungen wegfallen, die sich noch 2014 in der Bilanz niederschlagen werden. Als weitere kurstreibende Faktoren erwartet BB Medtech positive Zulassungsentscheide durch die US-Behörde FDA sowie weitere Übernahmeaktivitäten. Weil die Mehrheit der Medizintechnikfirmen mit einem konservativen Geschäftsausblick ins neue Geschäftsjahr startete, sehen wir nur ein limitiertes Enttäuschungspotenzial.
Ab der Jahresmitte werden sich die Anleger an kurstreibenden Entwicklungen im Jahr 2015 ausrichten, welches massgeblich von den Produkteinführungen im Jahr 2014 und den Ertragsaussichten im Jahr darauf geprägt sein wird.
Portfoliostrategie von BB Medtech
Der Medizintechniksektor schaffte in 4 der 6 letzten Börsenjahre eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Dank seines defensiven Charakters schneidet er vor allem in schwierigen Börsenzeiten überdurchschnittlich gut ab. Für den Einstieg auf dem aktuellen Kursniveau spricht neben der weiterhin niedrigen Bewertung die beschleunigte Wachstumsdynamik, die für die kommenden Jahre erwartet wird. Aus diesem Grund sollten Medizintechnik-Investments in keinem breit diversifizierten Portfolio fehlen. Mit ihrer langjährigen Branchenexpertise und ihrem Investmentansatz, der das Chance-Risiko-Verhältnis gut ausbalanciert, bietet das Team mit dem BB Medtech Fonds Anlegern eine optimale Möglichkeit, um an den Wachstumsperspektiven des Medtech-Sektors mitzuverdienen.
Überdurchschnittliches Kurspotenzial sehen die Portfolio Manager vor allem für Marktführer wie Medtronic, Abbott Laboratories und St Jude Medical, welche mittlerweile die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktentwicklung bis zu den Serviceleistungen abdecken.
Durch dieses Geschäftsmodell sind sie Nutzniesser des strukturellen Umbruchs, in dem sich die staatlichen Gesundheitssysteme derzeit befinden. Ein weiteres Investmentkriterium für das Portfolio von BB Medtech ist ein hoher Umsatzanteil in den Schwellenländern, die bereits 50% des globalen Wachstums in der Gesundheitsindustrie stellen. Darüber hinaus setzt das Team auch auf wachstumsstarke mittelgrosse und kleinere Unternehmen, die ins Visier von Übernahmeinteressenten geraten könnten. Eine starke bilanzielle Struktur mit hoher Cash-Flow-Rendite und solidem Polster an Finanzreserven ist eine weitere Voraussetzung, um in das Research-Raster zu fallen. Das Beteiligungsportfolio besteht aus 35 bis 45 Titeln, die einer Benchmark- und Peer-Group-Analyse unterzogen werden. Mit jeweils 9% bilden Medtronic, Abbott Labs und Covidien die grössten Positionen. Mit diesem Ansatz sieht sich BB Medtech weiterhin optimal positioniert, um an den künftigen Wachstumsperspektiven der Medizintechnik überdurchschnittlich zu partizipieren.
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