Bei der Altersvorsorge werden jüngere Beitragszahler systematisch benachteiligt, glaubt Friedemann Lucius, Vorstand der Heubeck AG. Wie sich das äußert und welche Folgen das hat, erklärt er in seinem Gastbeitrag.
Wo man auch hinschaut, jüngere Beitragszahler werden bei der Altersvorsorge heute praktisch überall benachteiligt. Ungerechtigkeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung, extrem niedrige Zinsen und eine Gesetzgebung, die einseitig Besitzstände sichert, stellen jungen Menschen immer größere Hürden in den Weg. Diese müssen heute weitaus mehr für ihre Altersvorsorge aufwenden, um einen auskömmlichen Ruhestand zu erreichen, oder aber Abstriche im Alter hinnehmen. Die Alterssicherung in Deutschland entfernt sich damit immer weiter weg von einem gerechten Ausgleich der Interessen zwischen den Generationen.
Rückfall mit Folgen
Aktueller Sündenfall sind die Rentenversprechen der großen Koalition. Mütterrente, Rente mit 63 für langjährig Versicherte und Mindestrente für Geringverdiener verursachen neue Beitragslasten in Milliardenhöhe. Diese Kosten werden auf die aktuellen und künftigen Beitragszahler abgewälzt, ohne die geringste Aussicht, dass diese später einmal selbst mit einem vergleichbaren Rentenniveau rechnen dürfen.
Dabei war man mit den vergangenen Rentenreformen, insbesondere mit der Anhebung des Rentenalters von 65 auf 67, bereits auf gutem Wege, die Lasten zwischen den Generationen fairer zu verteilen. Die Pläne der neuen Regierung sind dagegen ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Sie gefährden den bisher e