Kleine und mittelgroße Unternehmen sind für das Wachstum der europäischen Wirtschaft von großer Bedeutung. Dennoch werden sie von der EU nicht stark genug gefördert. Eine Umfrage, die die EU-Kommission vor dem Hintergrund des Europäischen Semesters 2013/2014 unter mehr als 400 österreichischen Unternehmen durchführen ließ, zeigt, dass nur 6 Prozent der Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern Unterstützung von der EU erhalten.
Der Rest macht sich gar nicht erst die Mühe, sich durch den Bürokratie-Dschungel zu schlagen oder scheitert an den Voraussetzungen für eine Förderung. Je größer die Unternehmen sind, desto öfter kommen Subventionen zustande: 21 Prozent aller Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern erhalten finanzielle Unterstützung.
„Kleineren Unternehmen ist der Aufwand oft zu groß“, sagte Harald Pitters dem Nachrichtenmagazin DiePresse. Pitters hat die Umfrage durchgeführt. Insgesamt seien in Österreich 84 Prozent der Bürger der Meinung, die EU erzeuge zu viel Bürokratie.
Dabei sind die Wachstumschancen von KMU einer EU-eigenen Studie zufolge gut. Nach fünf Jahren inmitten eines ökonomisch schwierigen Umfeldes sollen Wertschöpfung und Beschäftigung in der EU im laufenden Jahr wieder steigen. Eine verbesserte finanzielle Unterstützung dieser Unternehmen könnte Europa also schneller aus der Krise befördern.
Die Europäische Kommission will die hohe Bürokratiewand abbauen und hat vor einem Jahr die Agenda für intelligente Regulierung ins Leben gerufen. Davon sollen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen profitieren. Sie sollen von Bürokratie entlastet werden, ohne dass Grundrechte, Verbraucher- oder Arbeitnehmerschutz darunter leiden sollen.
Wie das funktionieren soll, kann in einem der zahlreichen EU-Dokumente nachgelesen werden (PDF in englischer Sprache, 156 Seiten).