Goldman prophezeit sinkenden Goldpreis

Die Preise für Rohstoffe werden sinken – da sind sich Goldman-Experten sicher. Die Experten machen dafür die US-Notenbank verantwortlich. Hedgefonds setzen indes weiter auf das Edelmetall

Der Goldpreis wird nach Einschätzung von Goldman Sachs fallen. Die Experten der Investmentbank gehen davon aus, dass der Preis unter Druck geraten wird, wenn die US-Notenbank mit dem Zurückfahren ihrer Anleihekäufe beginnen wird

Die Verringerung der Anleihekäufe dürfte der Katalysator sein, der die Goldpreise tiefer treibt, schrieben die Analysten um Jeffrey Currie und Damien Courvalin in ihrer Studie. Die Goldman-Ökonomen erwarten, dass die Notenbanker angesichts anziehender Konjunktur ihre quantitativen Lockerungsmaßnahmen bei ihrer Sitzung am 17. und 18. September drosseln werden.

„Vor dem Hintergrund einer Beschleunigung der Wirtschaftsaktivität in den USA und einer weniger akkommodierenden geldpolitischen Haltung werden die Goldpreise bis ins Jahr 2014 hinein zurückgehen“, schrieben die Analysten.

Goldman hielt seine Drei- und Sechsmonatsziele von 1300 Dollar je Unze aufrecht. Die Analysten erklärten, das Näherrücken der Schuldenobergrenze in den USA könnte die Verluste begrenzen, bis das Verschuldungslimit im Oktober angehoben wird. Das 12-Monats-Ziel der Bank liegt bei 1175 Dollar.

Am Donnerstag fiel der Goldpreis um 1,8 Prozent auf 1342 Dollar. Nach zwölf Jahren Hausse ist der Preis dieses Jahr um 18 Prozent abgesackt. Investoren das Edelmetall verkauften in börsengehandelte Goldfonds in Rekordtempo. Der Goldpreis liegt damit deutlich unter seinem Rekordniveau von 1923 Dollar, das im September 2011 erreicht wurde. In einer Bloomberg-Umfrage von vergangener Woche sagten 18 Prozent der Analysten, dass das Edelmetall dieses Niveau in den kommenden zwei Jahren nicht übersteigen wird. Elf Prozent rechnen hingegen mit neuen Allzeithochs

Hedgefonds setzten zuletzt bei Termingeschäften auf einen steigenden Goldpreis. Dahinter stand die zunehmende Sorge, dass der Konflikt im Nahen Osten die Ölpreise antreiben, das Wachstum bremsen und die Inflation anheizen wird. Die Netto-Long-Positionen kletterten in der Woche zum 3. September um 3,6 Prozent auf 101.396 Futures und Optionen, zeigen Daten der US-Terminbörsenaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Das ist der höchste Stand seit Januar. Die Wetten auf steigende Preise legten um 0,6 Prozent zu, während jene auf fallende Preise 8,6 Prozent abnahmen – der vierte Rückgang in Folge und die längste Abwärtsserie in diesem Jahr.

US-Präsident Barack Obama wirbt derzeit um die Zustimmung im Kongress für einen Militärschlag gegen Syrien. Die USA machen die syrische Regierung für den Einsatz von Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung verantwortlich. Der russische Präsident Wladimir Putin ist anderer Meinung und will Syrien im Falle eines Angriffs unterstützen.

„Wann immer es eine Phase gibt, die von Unruhe, Krieg oder Ängsten der Anleger geprägt ist, gehen die Leute zu Gold“, sagte Fondsmanager Dan Denbow von USAA Precious Metals & Minerals Fund. „Die langfristigere Perspektive, dass Gold nicht tot ist und es Gründe gibt, Gold zu besitzen, ist der Grund, warum es immer mehr Wetten auf steigende Preise gibt.“
* HB

 

 

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