Göltl: Finanzbildung wesentlich für effizienten Verbraucherschutz

Wiener Fachgruppe Finanzdienstleister setzt mit Abgeordneteten-Lunch im EU-Parlament neue Impulse
Einen dringenden Nachholbedarf an finanzieller Allgemeinbildung ortet der Obmann der Wiener Finanzdienstleister, KommR Wolfgang K. Göltl und regt eine pan-europäische Strategie zur Etablierung der finanziellen Allgemeinbildung innerhalb der Mitgliedstaaten an: „Informationspflichten verfehlen ihr Ziel, wenn Konsumenten nicht in der Lage sind, die ihnen vorgelegten Informationen in ihrem ganzen Ausmaß nachzuvollziehen.“

Die Wiener Fachgruppe Finanzdienstleister setzt damit ihre Initiative auf EU-Ebene im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung fort: Denn diese ist als Teil des Verbraucherschutzes zu sehen und umfasst mehrere Disziplinen – insbesondere in Hinblick auf die zahlreichen neuen Vorschriften im Finanzdienstleistungsbereich, die nicht nur auf eine bessere Harmonisierung und Regulierung der Finanzmärkte, sondern vor allem auch auf eine Verbesserung der „consumer “ bzw. „investor protection“ hinzielen.

Die verschärfte gesetzliche Verpflichtung zur Aufklärung der Konsumenten in der Finanzberatung steht in deutlichem Kontrast zum meist geringen Finanzwissen der zu Beratenden. Umfassende Informationspflichten, die seitens der Konsumentenvertretungen zum Schutz der Verbraucher gefordert und gesetzlich verankert wurden, bringen daher auch nicht den gewünschten Erfolg: Kunden fühlen sich oftmals aufgrund mangelnder Finanzbildung von der Flut an Informationen überfordert, wodurch diese – auch noch so ambitionierte – gesetzliche Regelung ihr Ziel nachhaltig verfehlt.

Aufgrund der Versäumnisse der Bildungspolitik wird Finanzdienstleistern derzeit oftmals umfassende Aufklärungsarbeit abverlangt, mit der sie mangelndes Finanzwissen jedoch nur sehr begrenzt wettmachen können. Denn je höher der Wissensstand eines Konsumenten bereits bei einem Beratungsgespräch ist, desto besser kann der – zu verständlicher Beratung verpflichtete – Finanzdienstleister das Finanzportfolio auf die Bedürfnisse und Ziele seines Kunden zuschneiden, da auch die Einbeziehung komplexerer Produkte mit höheren Renditechance möglich ist.

Um EU-Abgeordnete verstärkt für dieses Thema zu sensibilisieren, lud Fachgruppenobmann KommR Wolfgang K. Göltl in seiner Funktion als Delegierter für europäische Angelegenheiten zu einem Fachgespräch ins EU-Parlament. Die Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft von Burkhard Balz, CDU-Abgeordneter im Europäischen Parlament, statt. Im Mittelpunkt stand die Bedeutung der finanziellen Allgemeinbildung unter den Aspekten der Finanzkrise sowie des Verbraucher- und Anlegerschutzes. Alle Teilnehmer waren sich darin einig, dass gerade in Hinblick auf die Nachhaltigkeit des europäischen Pensionssystems Finanzbildung immer mehr an Bedeutung gewinne. Einigkeit herrschte auch in Bezug auf die Notwendigkeit einer pan-europäischen Strategie zur Etablierung der finanziellen Allgemeinbildung innerhalb der Mitgliedstaaten.

KommR Wolfgang K. Göltl, Obmann der Fachgruppe Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Wien, Geschäftsführer Georg Plesnik MBA MSc. und Burkhard Balz, Mitglied des Europäischen Parlaments (Mitte) diskutieren Strategien für den Zusammenschluss europaweiter Netzwerke zur Förderung von nationalen Initiativen im Bereich der Finanziellen Allgemeinbildung.

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