Philip Nerb Fondsanalyse: Leonidas IV

Leonidas IV

Der dritte Publikumsfonds von Leonidas bietet ein attraktives Entree in den französischen Solarmarkt. Die Konzeption ist konservativ, mit erheblichen Sicherheitspuffern. Durch die vorhandene mehrjährige Umsetzungsexpertise für institutionelle Investoren überzeugt dieser Anbieter.

Der Initiator

Die Leonidas Associates GmbH, Eckental, wurde im März 2008 gegründet. Die Entscheidungsträger sind nachweislich im Solarmarkt und der Steuerung derartiger Projekte erfahren. Im Haus besteht neben der kaufmännischen eine langjährige technische Expertise für Solarkraftwerke. Die bisherigen Projekte wurden sämtlich für institutionelle Investoren entwickelt, damit ist der Privatanleger hier gut aufgehoben. Der Auftritt des Anbieters wirkt professionell. Leonidas hat nach eigener Aussage alleine 2009 ein Volumen von über 500 MW für institutionelle Investoren geprüft, wovon auf Empfehlung des Hauses schlußendlich 30 MW umgesetzt wurden. Der vorliegende Fonds ist der zweite Publikumsfonds in der Plazierung, nach einem Exklusivfonds (2009/Volumen EUR 1 Mio.), der laut Unterlagen voll investiert ist. Auf Fragen im Rahmen des Analyseentwurfs antwortete der Anbieter vorbildlich schnell.

Schwächen – Noch keine Leistungsbilanz für das Emissionshaus möglich.

Stärken – Die Entscheidungsträger können eine umfangreiche Expertise für die einzelnen Projektebenen vorweisen.

Der Prospekt

Mit rund 120 Seiten fällt der Prospekt durchschnittlich umfangreich aus. Optisch und inhaltlich ist der Prospekt sehr ansprechend.

Der Markt

In der EU wurden 2008 rund 4,6 TWh durch Photovoltaikanlagen bereitgestellt. In den einzelnen Ländern ist eine Abnahme des erzeugten Stroms für mindestens 20 Jahre gesetzlich geregelt. Die Länder sehen sich zunehmend mit einer enormen Nachfrage nach den Förderprogrammen konfrontiert. Frankreich stellt offensichtlich einen interessanten Zielmarkt für Solarinvestitionen dar. Die politische Führung hat einen gesetzlichen Rahmen für derartige Anlagen geschaffen, der sehr positiv ist: Die Einspeisevergütung fällt, abhängig vom Anlagentyp, vergleichsweise hoch aus. Bei Freiflächen steigt die Vergütung bei sinkender Sonneneinstrahlung. Damit sollen auch Anlagen im Norden attraktiv werden. Die Absicherung der Vergütung erfolgt nicht von Seiten des Staates, sondern wird von den Abnehmern getragen. Dies halte ich vor dem Hintergrund des steigenden finanziellen Ausfallrisikos europäischer Staaten für sehr positiv. Gleichzeitig wird eine jährliche Anpassung der Einspeisevergütung durchgeführt, die an einen Preissteigerungsindex gekoppelt ist. Grundsätzlich sind die Investitionskosten für die Bauteile einer Photovoltaikanlage in den letzten Jahren drastisch gefallen. Die exorbitant, auch international, gestiegene Nachfrage nach Bauteilen hat zu einem starken Wachstum in der Produktion geführt. Aufgrund technischer Neuerungen und ausgeweiteter Produktionskapazitäten sind die Stückpreise deutlich gefallen. Dies gleicht teilweise die sinkenden Abnahmepreise aus. Gleichzeitig fehlt ein umfangreicher langfristiger Datenbestand, da die heute verwendete Modultechnik noch vergleichsweise jung ist. Unter dem Strich halte ich den weltweiten Photovoltaikmarkt für zunehmend schwierig zu beurteilen: Die Modulpreise werden zwar durch Angebot und Nachfrage bestimmt, doch die Abnahmegarantien machen einen fairen Marktpreis unmöglich.

Die vollständige Analyse finden Sie hier: FA-Leonidas-IV-g

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